Was dir niemand übers Reisen sagt – Das neue Buch von Nick Martin
Das Abi ist vorbei, der Bachelor geschafft, der neue Job beginnt erst in drei Monaten und plötzlich ist da dieses vage Gefühl von Zeit. Zeit, die man nutzen will, um die Welt zu sehen. Also bucht man einen Flieger, schaut nach Hostel oder Ferienwohnung, malt sich lauschige Abende an Südseestränden aus. Man nimmt sich vor, am Strand zu liegen, braun zu werden, tauchen zu lernen und viele neue Leute kennenzulernen. Dann packt man den Rucksack, verabschiedet sich von Freunden und Familie, vermietet die Wohnung und macht sich auf ins Abenteuer.
Auf die anfängliche Euphorie folgt dann häufig die schnelle Ernüchterung. Das Hostel entpuppt sich als Rattenloch, die Zimmernachbarn sind ungepflegt, man verträgt das landestypische Essen nicht und zu allem Übel hat man auch noch den Sonnenbrand seines Lebens.
Unterm Strich überhaupt nicht das, was man sich von seiner Reise erhofft hatte. Das ist ernüchternd und kann echt frustrierend sein. Vor allem, weil niemand von solchen Erfahrungen erzählt. Und genau das möchte Nick Martin mit seinem Buch „Die geilste Lücke im Lebenslauf – Die dunkle Seite: Was nicht so geil war in 10 Jahren Weltreisen“* nun ändern.
In Kurzgeschichtenform schreibt Nick über gar nicht mal so witzige, tragische und vor allem anstrengende Erlebnisse auf seinen 10 Jahren Weltreise und erzählt uns, warum das Leben auf Achse häufig gar nicht so einfach und schön ist, wie es uns Hollywood gerne weis machen möchte.
So berichtet er beispielsweise von unmöglichen Zimmernachbarinnen in Peru, die dank Alkoholvergiftung die Nacht zum Tag werden ließen, von Muskelfaserrissen in Brasilien, von Lebensmittelvergiftungen der besonderen Art in Schweden und Kieferbrüchen auf Komodo. Doch nicht nur die wirklich großen und dramatischen Vorfälle finden in seinem Buch Platz, sondern auch solche, die man auf Anhieb vielleicht gar nicht sieht. So schreibt Nick unter anderem über Einsamkeit, Heimweh, Unsicherheit und Verlustängste. Über Streit, Unstimmigkeiten und den ganz normalen Wahnsinn des Reisens, der aber schnell dazu führen kann, dass der Traumurlaub in schlechter Erinnerung bleibt.
Zu Beginn jeder Geschichte gibt Nick eine Einordnung des folgenden Abschnitts in fünf verschiedene Kategorien: Körperlicher Schmerz, Tollpatschfaktor, Herzschmerz, Mindfuck und Gefahr. Anhand dieser kann der*die Leser*in schon mal vorab ausloten, ob man die Geschichte lesen möchte oder lieber zum nächsten Kapitel springt. Generell muss das Buch nicht in chronologischer Reihenfolge gelesen werden. Stattdessen kann man getrost durch die Geschichten blättern und Nick so auf seinen Reisen um die halbe Welt begleiten.
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