Shilouetten von Mann und Frau bei Sonnenuntergang

Hollywood-Opfer: Warum deine Beziehungen scheitern

Unglücklich in der Beziehung? Immer noch Single? Mal wieder getrennt? Wir haben einen Sündenbock für euch: die gute alte Filmindustrie. Generation Netflix – Filme und Serien prägen unser Weltbild enorm. Wie eine Studie von Hefner & Wilson aus dem Jahr 2013 zeigt, werden vor allem die Vorstellungen junger Menschen extrem durch Medieninhalte beeinflusst. Umso wichtiger ist es, mal einen Blick darauf zu werfen, was für eine verzerrte Version der Realität uns Filme und Serien eigentlich präsentieren.

Groß, gebräunt & gutaussehend: idealisierte Vorstellungen von einem*r Partner*in

Jessica Alba, Blake Lively, Megan Fox – in Filmen und Serien ist jede weibliche Darstellerin wunderschön. Aber wie viele Blake Livelys laufen denn tatsächlich auf der Straße herum? Umgekehrt gilt dasselbe: Nicht jeder Mann ist ein Chris Hemsworth-Verschnitt, und auch wie Zac Efron sehen die wenigsten aus.

Aber immerhin müssen Frauen meist einfach „nur“ schön sein, damit am Ende des – selbstverständlich heteronormativen – Streifens ihr Traummann nur darauf wartet, sie in die Arme zu schließen, ein Stück in die Luft zu heben und auf Wolke 7 zu verfrachten. Während Frauen traurigerweise mal wieder nur auf ihr Aussehen reduziert werden, müssen Männer noch deutlich mehr mitbringen, um für Filmfrauen interessant zu sein: Selbstbewusstsein, Dominanz und natürlich eine romantische Ader.

Serien, Filme und Shows katapultieren unsere Ansprüche in den siebten Himmel. Keine Dream-Dates wie beim Bachelor? Keine Romantik wie auf der Titanic? Kein Sex wie in Fifty Shades of Grey? Dann ist er wohl einfach nicht der Richtige. Und selbst wenn man es irgendwie geschafft hat, den Chris Hemsworth unter den Männern zu finden, und eigentlich alles gut läuft – dann ist es uns trotzdem nicht gut genug. Denn wer von uns war noch nie frustriert darüber, dass die eigene Beziehung nicht so aufregend, intensiv und einfach perfekt ist wie die Beziehungen, die uns in Filmen vorgelebt werden? Uns wird suggeriert, dass unsere Beziehungen nur etwas wert sind, wenn wir jeden Tag ein Abenteuer nach dem anderen mit unserem*r Partner*in erleben. Dass es so etwas wie einen Alltag gibt – der meistens aus 8 Stunden Arbeit, Essen, Putzen und Schlafen besteht –, wird komplett außen vor gelassen.

Diese Hasstirade gegen idealisierte Partner*innen und Beziehungen soll natürlich nicht heißen, dass ihr euch mit weniger zufrieden geben solltet, als ihr zu verdienen glaubt. Aber vielleicht solltet ihr euch trotzdem fragen, ob eure Erwartungshaltung an eine*n Partner*in realistisch ist. Und ob es wirklich ein Trennungsgrund ist, wenn ihr nicht täglich Rosen bekommt. Denn die meisten Beziehungen sind nun einmal nicht filmreif.