Eine Idee Liebe: Ist er der Richtige? Vom Festhalten und Weitersuchen

Die Qual der Wahl des Onlinedatings

Die zunehmende Vernetztheit auf Social Media sowie das schier endlose Angebot auf Tinder und Co verstärken diese Unsicherheiten noch. Denn die Welt ist groß und es gibt so unglaublich viele Menschen. Wie soll man sich da entscheiden? Man unterliegt der Versuchung, die Tür zumindest einen kleinen Spalt weit offen zu lassen. Nur für den Fall, versteht sich. Mit dem Überangebot steigen auch die Erwartungen, nicht jedoch an einen selbst, aber an die Person, die einem gegenübersitzt. Und passt etwas nicht, dann gibt man (oftmals) viel zu schnell auf, anstatt gemeinsam daran zu arbeiten. Die Wegwerfmentalität macht auch vor der Liebe keinen Halt, dabei ist Nachhaltigkeit so wichtig. Denn wenn Liebe nicht auch mal enttäuschen darf, wird die Suche danach schnell zum Spießrutenlauf und wird unter den hohen Erwartungen oft schon im Keim erstickt. Das bedeutet nicht, dass man keine Erwartungen haben darf, aber sie sollten realistisch sein. Denn den perfekten Partner gibt es nicht, genauso wenig wie du perfekt bist.

Wenn du also in einer glücklichen und liebevollen Beziehung bist und du dennoch das Bedürfnis verspürst, weiterzusuchen, dann muss das nicht daran liegen, dass er oder sie nicht zu dir passt, vielleicht bist du einfach noch nicht bereit für eine feste Bindung. Und wenn du durchaus bereit dafür bist, einen Partner hast, den du liebst und der dich liebt und du dir dennoch unsicher bist, dann könnte es helfen, deine eigene Definition von Liebe zu hinterfragen. Denn nicht selten wird unser romantisches Verständnis durch äußere Einflüsse geprägt. So gaukeln vor allem Filme und Bücher uns oft ein etwas verschobenes Bild einer idealen Liebe vor, die mit der Realität nicht allzu viel gemein hat.

Die Suche nach der wahren Liebe

Zu lieben bedeutet eben nicht, dass immer alles einfach ist, sondern dass man sich dazu entschließt, mit seinem Partner auch die schwierigen Phasen des Lebens zu meistern. Einen Partner in Crime sozusagen. Denn schöne und gute Zeiten kann man mit vielen Menschen erleben, doch erst, wenn es einmal nicht so gut läuft, beweist sich die Stärke einer Verbindung. Dazu zählt auch, dass man sich manchmal als Paar verliert, zweifelt und alles hinterfragt, sich einander annähert und sich zusammen neu erfindet.

Die Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass man aufhört einem überidealisierten Hirngespinst nachzujagen, einem vermeintlichen Was-wäre-wenn-Szenario, das möglicherweise niemals eintritt. Manchmal bedeutet zu lieben, dass man selbst für diese Liebe bereit sein muss, um zu erkennen, dass man den Deckel längst gefunden hat. Denn eines steht fest, es gibt nicht den einen Menschen, sondern viele potenzielle Partner, mit denen man glücklich werden könnte, man muss sich nur irgendwann festlegen. Das soll keineswegs alternative Beziehungsmodelle ausschließen, aber auch hier kommt man nicht umhin, gewisse Regeln festzulegen und vor allem jemanden oder auch mehrere zu finden, mit denen die gewünschte Art der Beziehung gelingen soll.

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Bildquelle: Anastasia Shuraeva von Pexels; CC0-Lizenz