Toxische Nostalgie: So zerstören Erinnerungen dein Glück

Als Erwachsene haben wir Freiheiten und Handlungsspielraum, und wir sind so sehr daran gewöhnt, dass wir glauben, dies sei ein konstanter Zustand seit unserer Kindheit. Manchmal vergessen wir die Verletzlichkeit und Machtlosigkeit, die wir als Kinder empfunden haben.

Die Gefahr hierbei: Toxische Nostalgie kann uns daran hindern, im Hier und Jetzt zu leben. Wenn wir gedanklich manifestieren, dass wir nie wieder so glücklich sein werden wie in den „guten alten Zeiten“, verbauen wir uns unsere Zukunft. Der Glaube, nie wieder an diesen Punkt kommen zu können, nimmt uns nämlich die Chance, nochmal so glücklich zu sein – weil wir es von vornherein ausschließen. Für das eigene mentale Wohlbefinden kann das schnell sehr toxisch werden.

So schaffst du es, dich von toxischer Nostalgie zu befreien

Um dich von toxischer Nostalgie zu befreien, musst du deine verzerrte Sicht der Vergangenheit anerkennen und den Fokus auf die Gegenwart richten. Mache dir also bewusst, dass dein Gehirn dir einen Streich spielt. Wenn die Sehnsucht nach früher also mal überhandnimmt, dann zähl die Dinge auf, die heute besser sind als früher – angefangen bei den Frauenrechten. Wenn du beispielsweise in Erinnerungen an den*die Exfreund*in schwelgst, kann es helfen, mit Freund*innen zu reden, die dich nur zu gerne daran erinnern, dass die Trennung eine gute Idee war.

Außerdem ist es wichtig, dass wir unsere Vergangenheit auch als Vergangenheit ansehen. Unsere Erlebnisse sollten kein Maßstab für die Zukunft sein: Ein Grund dafür, warum wir bei mangelnder Selbstliebe und Selbstakzeptanz oft so hart zu uns sind, ist vor allem die Meinung, man hätte seinen eigenen Höhepunkt bereits hinter sich – etwa in Bezug auf die Karriere oder das äußere Erscheinungsbild. Dadurch glorifizieren wir unser altes Ich und stellen es auf ein Podest, das in unerreichbarer Höhe ist.

Dabei geht es nicht darum, dass wir uns mit den älteren Versionen von uns vergleichen. Es geht darum, mit gesundem Blick zu reflektieren. Was habe ich gut gemacht? Was hätte ich vielleicht besser machen können? Woraus kann ich lernen? 

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Bildquelle: cottonbro studio via Pexels; CC0-Lizenz