Traumphasen: Augenrollen und Erregung

Die REM-Phase wurde erst 1953 in einem Schlaflabor in Chicago entdeckt. Das Forscherteam fand heraus, dass sich der menschliche Schlaf in fünf Phasen gliedert. Die Phasen eins bis vier nennt man „Non-REM-Phasen“ und die Phase fünf ist dann die REM-Phase. Die Phasen werden wie ein Kreislauf abgespult. Zu Ende der Nacht werden REM-Phasen aber mehr. Forscher*innen vermuten, dass sich die Non-REM-Phasen auf die körperliche Erholung fokussieren, also auf die Art des Schlafes, der dazu dient, um sich von einem harten Tag oder von sportlichen Glanzleistungen zu erholen. Die REM-Phase hingegen soll sich auf die psychische Regeneration konzentrieren. Wir durchleben die meisten Träume und verarbeiten, was uns beschäftigt, was wir durchlebt haben. In der REM-Phase können außerdem viele Anzeichen sexueller Erregung festgestellt werden. Wer weniger schläft, der soll ein triebhafteres Verhalten an den Tag legen. Der Ausgleich und die Stressbewältigung der REM-Phase fehlt also sichtlich. Menschen mit Schlafentzug sollen aggressiver und hungriger sein und außerdem über ein höheres sexuelles Verlangen verfügen.

Tiefschlaf: Je länger man eingeschlafen ist, desto tiefer und intensiver kann man schlafen und träumen.

Viel Schlaf ist also wichtig. Nicht nur für unsere körperliche Erholung, sondern auch für eine gedankliche Entlastung. Die REM-Phasen nehmen circa 20% der Schlafzeit ein. Wenn man weniger schläft, erhöht sich in den darauffolgenden Nickerchen diese Prozentzahl. REM-Phasen werden also „nachgeholt”. In den Traumphasen durchleben wir unseren Alltag und verarbeiten ihn. Damit wir dabei nicht alle Bewegungen tatsächlich ausführen, sondern ruhig im Bett liegen bleiben, verringert sich im Schlaf der Tonus der Skelettmuskulatur. Das heißt übersetzt einfach, dass unsere Muskeln unter deutlich weniger Spannung stehen, sodass die träumerischen Taten nicht wirklich ausgeführt werden. Wer diesen verringerten Tonus beim Träumen nicht hat, der kann wild um sich schlagen oder durch die Flure schlendern, ohne dabei wach zu sein.

Jeder Mensch kann also träumen und wir tun es alle, wenn wir denn genug Schlaf bekommen. Wer sich erinnern kann an die wilden Träume der letzten Nacht, der wurde nur zufällig mitten in einer REM-Phase geweckt. Viel Schlaf ist also wichtig für ein ausgewogenes Leben. Und wer demnächst launisch und hungrig durch die Gegend stapft, dem sollte man zu einem erholsamen Schlaf raten.  

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Bildquelle: Pexels; CCO-Lizenz