Vicente

Mexiko zerpflückt Trumps Mauerpläne mit dem witzigsten Video des Jahres

Die Szene: Der ehemalige mexikanische Präsident Vicente Fox sitzt in einem Büro. Im Hintergrund: die mexikanische Flagge und allerhand Klimbim, was das Office eines Politikers echt wirken lassen soll. Er hat außerdem alles, was man braucht, um wie ein authentischer Mann aus dem Heimatland der Tacos und Tortillas zu wirken: einen Schnauzbart. Das Video beginnt. Gleich im ersten Satz lässt Vicente uns Unwissenden das Gesicht erstarren: Tortillas kommen gar nicht aus Mexiko. What? Tatsächlich, auch Google sagt, dass Tortillas ein spanisches Gericht seien. Whatever, weiter gehts. Seine Worten richten sich jetzt direkt an den neuen und umstrittenen Präsidenten der USA. Er stellt klar: Egal, was zwischen Amerika und Mexiko kommen wird, es wird definitiv keine Mauer!

 

Keine Grenzmauer

 

Auf keinen Fall werden die Mexikaner für dieses dumme, nutzlose und rassistische Bauwerk zahlen, fährt das ehemalige Staatsoberhaupt fort. Stolz präsentiert er ein Argument, welches die riesige Wand entkräften soll – und irgendwie auch tut. Auf dem Bild, welches Vicente Fox in die Kamera hält, sieht man eine Mauer – und eine Leiter. „Diese Mauer wird niemanden davon abhalten, die Grenze zu überqueren“, heißt es, „diese Wand wird Amerika nur schwächer, ärmer und weniger respektabel machen“. Wo er recht hat, hat er recht. Für die Mauer, die den amerikanischen Boden vor den Füßen der Mexikaner bewahren soll, plant Trump 25 Billionen US-Dollar, also umgerechnet etwa 22 Milliarden Euro, ein. Doch diese hübsche Sümmchen soll nicht sein eigenes Land stemmen, sondern das direkte Nachbarland. Ja nee, is‘ klar. Außerdem hat man schon zu DDR-Zeiten gesehen, dass so eine Mauer die Leute, die wirklich fliehen wollen, nicht davon abhält, ihr Land zu verlassen.

Das Monument soll zudem lediglich von der nord-amerikanischen Seite schön anzusehen sein, nicht etwa von der anderen. Da kommt Vicente wieder ins Spiel und betont, dass das Land nicht für etwas Hübsches zahlen wird, wovon es nicht mal was hat. Das sei ja wie ein Model zu heiraten, das dann aber nicht mal in der gleichen Stadt schläft, wie man selbst. Dieser Witz dürfte Trump aber mal gar nicht gefallen, denn tatsächlich ist es so, dass seine Angetraute Melania nicht gemeinsam mit ihm im weißen Haus wohnt. Sie blieb im Trump-Tower in New York City wohnen, „des Sohnes wegen“. Doch erst vor kurzem machten die Gerüchte um eine mögliche Affäre die Runde. Hach, Vicente – da hast du echt ins Schwarze getroffen.

 

Nachhaltige Alternativen – aber nicht für Trump

 

Vicente hat auch gleich schon einige Ideen parat, was man mit den 25 Billionen US-Dollar machen kann, wenn Trump die Mauer nicht erbaut: Er könnte den Welthunger für ein ganzes Jahr stillen, auf der ganzen Welt drei Jahre lang für sauberes Trinkwasser sorgen, 50.000 Lehrer für ein ganzes Jahrzehnt anstellen oder die Studiengebühren von 250.000 Studierenden bezahlen. Das klingt auf jeden Fall anständiger als sein Land abzuschotten. Doch denkt man an alle die anderen Vorhaben Trumps, scheint er allgemein nicht sehr viel für Bildung, Sozialhilfen oder die Umwelt übrig zu haben.

Zum Schluss zeigt der einstige Präsident ein Bild von Donald Trump aus Kindertagen. Anbei der gut gemeinte Rat: Donald Trump solle anstatt seiner Mauer zwischen zwei Ländern lieber eine Brücke über die Ozeane der Zeit bauen. Er solle darüber zurück in die Vergangenheit laufen und dem kleinen Donald von damals sagen, dass, nur weil sein Vater ihn nicht lieb hatte, es nicht bedeutet, dass er selbst die Welt nicht lieben kann. Bevor Vicente sich verabschiedet, erzählt er noch von dem anstrengenden Tag, den er vor sich hat, um nicht von der Mehrheit seines Volkes verabscheut zu werden, wie es tatsächlich in den USA zu sein scheint. Probs an Vicente, der wirklich den Mumm hat, öffentlich zu sagen, was Sache ist und sich nicht scheut, den alten Donald ein bisschen aufs Korn zu nehmen.