Ein Mann blickt auf sein Dorf. Bild: Jip film & verleih

Wem gehört mein Dorf? – Geld gegen Heimatliebe

Meiner Meinung nach hat Eder es hervorragend geschafft, die verschiedenen Seiten zu beleuchten. Bei „Wem gehört mein Dorf?“ handelt es sich sicher nicht um leichte Kost, die man mal eben nebenher schauen sollte. Denn der Film ist so viel mehr als die Darstellung eines komplexen Einzelfalls irgendwo im Osten Deutschlands. Er ist eine Warnung, was passieren kann, wenn man die Zukunft der eigenen Gemeinde unüberlegt in fremde Hände legt. Ein Hinweis darauf, dass Anwohner*innen ein Mitspracherecht haben, wenn es um Stadtplanung geht. Und ein Aufruf, zu hinterfragen, ob die eigene Politik eigentlich noch für den Menschen gemacht ist.

Hat mein Dorf/meine Stadt eine Zukunft? Wie wichtig ist mir die lokale Geschichte? Was bedeutet Stadtplanung für mich? Und wie möchte ich in Zukunft gerne Leben? Fragen, die wir uns alle stellen sollten.

Und somit ist „Wem gehört mein Dorf?“ alles andere als ein kleiner Dokumentarfilm über ein unbedeutendes Ostseebad auf Rügen, sondern ein Film über politische Mitbestimmung und das Wesen der Demokratie an sich.

Sehenswert, unaufgeregt und doch kritisch lässt er die Zuschauer*innen mit einigen offenen Fragen zurück, sowie mit dem dumpfen Gefühl in der Magengegend, vielleicht doch auch einmal selbst vor der eigenen Haustür nach dem Rechten zu sehen.

„Wem gehört mein Dorf?“ läuft ab dem 12. August 2021 in den deutschen Kinos.

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Bildquelle: Jip film & verleih