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Zwischen DSDS und Festivalbühnen: Im Interview mit Leony

Kannst du dir vorstellen noch etwas anders als Musik zu machen?

Leony: Nein. Für mich war es, seit ich ein kleines Kind war klar, dass ich Musik mache. Seit ich mich erinnern kann, wollte ich singen. Ich wollte auf die Bühne, Tänzerin werden. Für mich gab es nie einen Plan B. Für mich war das super früh klar, dass ich Musik machen will. Ich freu mich sehr, dass es so funktioniert hat.

Du kommst aus Bayern. Genauer gesagt aus der Oberpfalz. Bist du deinem Heimatort noch nah?

Leony: Ich bin meinem Heimatort schon sehr nah, einfach weil ich sehr eng mit meiner Familie bin und noch sehr viele enge Freunde dort habe. Ich bin auch immer mal wieder sehr gerne da für ein paar Tage, weil man ich dann wieder wie ein Kind fühlen kann. Man lässt sich bemuttern, man macht die Sachen, die man früher zu Schulzeiten gemacht hat. Ich muss aber auch sagen, ich könnte dort nicht mehr wohnen. Es ist immer zwei bis drei Tage sehr schön, aber dann bin ich auch wieder froh in Berlin zu sein, wo ich mein normales, geregeltes Leben habe.

Wie gehst du mit Social Media um und dem Druck, der damit einhergeht?

Leony: Ich spüre den auf jeden Fall. Besonders im Moment, da vor ein paar Wochen bekannt gegeben wurde, dass ich in der DSDS-Jury sitzen darf. Da gab es sehr viele gespaltene Meinungen und weil bei mir oft noch der Fall ist, dass Leute die Musik kennen, aber kein Gesicht dazu haben. Da gab es sehr viele Kommentare, ob ich überhaupt berühmt „genug“ sei, um dort in der Jury zu sitzen. Es sind halt immer die gleichen Leute, die haten. Es sind nie Leute, die selbst ein glückliches Leben führen oder die selber was erreicht haben. Das sind immer Leute, die gerne hätten, was jemand anders hat.

Deswegen, glaub ich, muss man das immer mit Humor sehen. Natürlich ist es im ersten Moment schockierend oder vielleicht sogar verletzend, aber wenn man drüber nachdenkt, dann muss man das auch mal mit Humor nehmen. Ich weiß, was ich kann Ich weiß wieso ich dort bin, wo ich jetzt bin und ich weiß, dass ich auch jetzt, in dieser Situation, berechtigt in der Jury sitze. Die Leute, die am meisten Erfolg haben, sind oft auch die Leute, die sehr viel supporten und dich feiern.  Oder die sagen halt gar nichts. Mir war bewusst, dass es negative und positive Rückmeldung geben wird, aber Leute, die mit sich selbst zufrieden sind, würden – wenn sie etwas doof finden – keinen Hate-Kommentar abgeben und sondern eher nichts sagen.

Wo siehst du dich selbst in 10 Jahren?

Tricky Frage. Ich hoffe, ich darf immer noch Musik machen und nichts anderes. Ich würde gern irgendwann eine Familie haben und dann auch Kinder, ich weiß aber auch nicht wie das in 10 Jahren dann so ist. Wie sieht die Welt aus? Ich meine, jetzt ist man auch am überlegen: will man überhaupt Kinder in diese Welt setzen? Ich glaub das kann man alles nicht sagen. Vielleicht lebe ich in 20 Jahren auch allein mit 20 Hunden auf einer Farm und lass mich von keinem mehr nerven. Wer weiß das schon.

Ich muss sagen, ich plane auch nicht so gern in die Zukunft. Ich lasse gern alles auf mich zukommen. Und man verändert sich so sehr, auch in kurzer Zeit. Und jetzt kommen so viele neue Eindrücke, so viele neue Erlebnisse und ich lerne so viele neue Leute kennen. Solang ich immer Musik habe in meinem Leben, meine Familie und meine engsten Leute um mich herum, kann alles kommen und, ich glaub, ich bin ok damit.

Ja gerade in unserem Alter verändern wir uns ständig und sehen und fühlen so viele neue Dinge. Du warst wahrscheinlich schon viel unterwegs. Gibt es eine Stadt, die es dir besonders angetan hat?

Ich habe sehr viel Zeit in Stockholm nach dem Abi verbracht und habe da sehr viel im Studio gearbeitet und schon viele Songs geschrieben mit einigen Musiker*innen. Stockholm hat mich sehr begeistert. Ich konnte mir auch lange vorstellen dort zu leben. Ich glaube jetzt nicht mehr, weil es im Winter schon echt kalt und dunkel werden kann.


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Bildquelle: Foto von Skylar Kang via Pexels