Flaschen im Regal einer Bar

Von Studierenden unterschätzt und verharmlost – der Alkohol

Was passiert eigentlich mit uns, wenn wir trinken?

Alkohol ist ein Nervengift, das die Weiterleitung von Reizen hemmt. Wenn wir trinken, denken wir deshalb langsamer. Es werden außerdem Hormone ausgeschüttet, die uns entspannter und redseliger machen und unseren Tatendrang steigern.

Sarah trinkt nicht, weil sie die Kontrolle behalten möchte über das, was sie tut und was um sie herum passiert. Zu viele Horrorgeschichten hat sie gehört, zu viele Abstürze anderer Leute gesehen. „Man hört auf Partys, wie Leute planen, andere gezielt abzufüllen. Ich will nicht, dass mir das passiert“.

Abgebaut wird der Alkohol durch verschiedene Enzyme in der Leber. Dabei entsteht im ersten Schritt Acetaldehyd, ein noch schlimmeres Gift als das Ethanol selbst.

Wie schadet Alkohol unserem Körper?

Das entstehende Acetaldehyd greift die Schleimhäute an, schädigt Leberzellen und ist krebserregend. Die Leber lagert Fett ein. Diese Fettleber ist reversibel, wer jedoch nicht aufhört zu trinken, riskiert eine Entzündung der Leber, Narbenbildung und im schlimmsten Fall eine Leberzirrhose. Diese hindert die Leber daran, normal zu arbeiten und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Tückisch dabei ist, dass die Leber nicht schmerzempfindlich ist und somit Schäden oft erst viel zu spät erkannt werden.

Auch das Gehirn leidet unter zu viel Alkohol. Hirnmasse und Volumen nehmen bei häufigem Konsum ab, es kann zu Gedächtnisproblemen, Schwächung des Erinnerungsvermögens, psychischen Störungen und Depressionen kommen.

Weitere mögliche Folge sind Herzrasen und -rhythmusstörungen, Herzmuskelerkrankungen und Bluthochdruck. Ebenso Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder des Magens können auf Alkoholkonsum zurückgeführt werden.

Kurzfristig verursacht Alkohol Schlafstörungen und einen Kater am nächsten Morgen. Doch nicht nur der Organismus leidet unter dem Alkohol. Partynächte provozieren Haushalts- und Verkehrsunfälle, Schlägereien und nicht selten ungeschützten Sex. Auch sexuelle Übergriffe um Zusammenhang mit Alkohol sind keine Ausnahme.