Atomkraft – Ein Zwischenstopp auf dem Weg zur Nachhaltigkeit?

Wirtschaftlichkeit und Interessen

Außerdem ist es schwer nachvollziehbar, bei der Atomkraft von einer Brückentechnologie zu sprechen: Ein Atomkraftwerk vom Netz zu nehmen und abzubauen ist nämlich keineswegs ein kurzes Unterfangen und kann bis zu 20 Jahre, im besten Fall 10 Jahre dauern. Es macht also keinen Sinn, nur kurz- oder mittelfristig in die Atomenergie einzusteigen.

Der Entwurf korreliert übrigens mit dem Start der EU-Ratspräsidentschaft unseres Nachbarn Frankreich – einem Land, welches wie kein zweites auf Atomstrom setzt und dessen Präsident Emmanuel Macron bereits eine Milliardeninvestition für die Entwicklung kleiner Nuklearreaktoren plant – ein Schelm, wer dabei Böses denkt. Deutschland hingegen will dieses Jahr endgültig aus der Atomkraft aussteigen, doch ob der Einspruch der Bundesregierung etwas nützen wird oder überhaupt kommt, sei dahingestellt.

Fazit

Wenn ich mir nun all diese Punkte vor Augen führe, dann komme ich heute zu folgendem Schluss: Die Atomenergie ist das gewaltige Risiko einfach nicht wert. Außerdem würde dies nur einen Wechsel zum nächsten fossilen Brennstoff bedeuten, schließlich muss Uran ebenso abgebaut werden wie Kohle, Gas oder Öl und ist damit eine ebenso endliche Ressource.

Diese Aussage kann durch zukünftige Forschungsergebnisse durchaus widerlegt werden, doch beim Klima- und Umweltschutz haben wir leider keinen großen Spielraum mehr, um auf die Technologien der Zukunft zu hoffen. Die Atomkraft bietet mit Sicherheit noch ein großes, unerforschtes Potenzial – Wind und Sonne bieten uns aber ein bereits existierendes, jedoch weitestgehend ungenutztes Potenzial. Und wenn ich die Wahl zwischen einem neuen Windpark und einem Top-modernen Atomkraftwerk in meiner Nachbarschaft habe, dann werde ich mich in 9 von 10 Fällen für den Windpark entscheiden.

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Bildquelle: Qubes Pictures auf Pixabay; CC0-Lizenz