„Conscious Planet“ über ein vergessenes Aussterben

Der Klimawandel – das wichtigste und womöglich am meisten polarisierende Thema überhaupt. Während wir jedoch über wachsende Meeresspiegel, CO2-Emissionen und Temperaturanstiege diskutieren, bleibt ein mindestens genauso wichtiges Thema oft außen vor: Die Qualität unserer Böden.

Dabei ist unsere Verbindung zur Erde doch so alt wie die Menschheit: Selbst die Ursprungsmythen der unterschiedlichsten Religionen können sich zumindest darauf einigen, dass wir Menschen aus Erde geschaffen wurden. Von dieser speziellen Beziehung sieht man jedoch keine Spur, wenn es um die landwirtschaftliche Nutzung von fruchtbaren Böden geht.

„Du siehst, wohin du siehst, nur Einöde auf Erden“

Es wird angebaut, gesprüht und umgewälzt, was das Zeug hält – ohne Rücksicht darauf zu nehmen, wie sehr dies dem Boden auf lange Zeit schadet. Wenn der Boden dann durch Überweidung, Übernutzung, Abholzung oder falsche Bewässerungsmethoden jeglicher Nährstoffe entledigt sowie Fauna und Flora vernichtet wurden, dann bleibt eine trockene, lebensfeindliche Einöde zurück. Der Prozess nennt sich passend Desertifikation (also „Verwüstung“) und ist seit fast 50 Jahren bekannt. Trotzdem wird er immer weiter vorangetrieben – weniger durch den Klimawandel als vielmehr durch unseren direkten Eingriff.

Nun ist es so, dass dieses Problem viele Menschen eher peripher tangiert, was ich sogar nachvollziehen kann: Regenwürmer, Insekten und Co. sind eben bei weitem nicht so vorzeigbar wie Pandabären – obwohl sie für die Gesundheit des Planeten um ein vielfaches wichtiger sind. Die globale Bewegung „Conscious Planet“ will daher auf die Ausmaße der Probleme und den Ernst der Lage aufmerksam machen. Denn was sich dort anbahnt, ist nichts Geringeres als eine ökologische Katastrophe globalen Ausmaßes.

Globale Probleme erfordern globale Maßnahmen

Laut der „United Nations Convention to Combat Desertification“ (UNCCD) könnten bis ins Jahr 2050 etwa 90 Prozent der Böden weltweit zerstört worden sein, was zu einer weltweiten Nahrungskrise führen würde. Die Rettung des Bodens hätte außerdem einen nicht weniger positiven Effekt auf den menschengemachten Klimawandel, da gesunde Erde ein enorm wichtiger CO2-Speicher ist. Dazu braucht es aber mehr als nur eine Handvoll williger Aktivist*innen: 3 Milliarden Menschen hinter sich zu versammeln ist das Ziel der Initiative, die mit den Vereinten Nationen zusammenarbeitet, um in allen Demokratien der Welt Maßnahmen für die Revitalisierung des Bodens durchzusetzen.

Bei diesem Thema sind also wir alle gefragt, schließlich setzt Demokratie auf unser aller Teilnahme und Mündigkeit. Denn nur, wenn wir ein Problem erkennen, können wir auch etwas dagegen unternehmen.

Wenn du dich weiter über die Initiative „Conscious Planet“ informieren willst oder die Bewegung unterstützen willst, dann kannst du das über diese Website machen.

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Bildquelle: Pexels; CC0-Lizenz