Frau sitzt am Tisch und malt

Spaß in der tristen Erwachsenen-Welt: Wie man alte Hobbys neu entdeckt

Wenn wir an unsere Kindheit oder Jugend zurückdenken, überkommt uns oft ein Gefühl der Nostalgie. Wie schön und leicht damals doch alles war! Keine Probleme, keine Gedankenspiralen, sondern einfach nur Unbeschwertheit. Klettern, malen, singen, tanzen, Fußball spielen – eine kleine, behütete Welt, in der man genau das getan hat, was man im jeweiligen Moment eben tun wollte. Was ist bloß passiert, und wie finden wir zu dieser Freude zurück?

Irgendwann hat alles angefangen, sich in eine andere Richtung zu entwickeln. Die Dinge wurden komplizierter, die Gedanken negativer, man selbst irgendwie engstirniger, der Horizont weniger weit. Scheinbar in manchen Hinsichten ein Schritt zurück, obwohl doch immer von lebenslanger „Weiterentwicklung“ gesprochen wird.

Und natürlich entwickeln wir uns in vielerlei Hinsichten auch positiv, wenn wir älter werden. Aber Dinge aus reiner Freude, aus reinem Spaß zu tun – das verlernen wir leider. Oder wir verlieren den Blick für die Dinge, die uns einmal Freude bereitet haben.

Als Kind macht man unheimlich viel intuitiv richtig, eben weil man nicht nachdenkt. Man tut einfach das, worauf man gerade Lust hat. Man hat Hobbys. Damit meine ich nicht (unbedingt) den Geigenunterricht, das Tischtennis-Training oder Ballett. Ein Hobby ist nicht nur dann etwas wert, wenn man es in einem Verein oder gegen Bezahlung ausübt – im Gegenteil. Mit einem Fußball unter dem Arm zum Bolzplatz zu gehen, auf dem heruntergekommenen Basketball-Platz der Kleinstadt ein paar Körbe zu werfen, mit dem Skateboard am Fluss entlangzufahren oder zu Musik aus den 70ern durch sein Zimmer zu tanzen und mitzusingen – das alles sind mindestens genauso wertvolle Hobbys. Und all das hat man als Kind einfach getan.  

Erwachsene sind festgefahrener. Sie haben nach und nach die Gabe verloren, auf ihre Intuition zu hören und ihrem Bedürfnis nach spielerischer Freude nachzugehen. Natürlich hat man als Erwachsener auch noch Spaß, aber eben anders. Man verbringt lustige Abende mit Freund*innen, spielt Gesellschaftsspiele, geht in Bars und lenkt sich mit legalen oder illegalen Drogen von dem Gedanken ab, dass es doch eigentlich einmal so viel gab, woran man Spaß hatte. Natürlich machen diese Dinge auch Spaß. Aber bei Trinken, Quatschen und Würfeln kann man wohl kaum von Hobbys sprechen.