Zwei Kaffeegetränke auf einem Tisch

Fütterer is(s)t anders: Was einem über die Milchindustrie verschwiegen wird

Einfluss von Kuhmilch auf die Umwelt

Auch die Umwelt ist von der Milchindustrie betroffen. Dass die Produktion von Fleischprodukten einen enorm hohen Verbrauch an Ressourcen hat, ist mittlerweile hinreichend belegt und bekannt. In einer Studie der Oxford-Universität aus dem Jahr 2018 wurde errechnet, dass ein Glas Kuhmilch einen dreimal so großen negativen Einfluss auf die Umwelt hat wie Pflanzendrinks. 200 ml Milch verursachen in der Produktion 0,6 kg Treibhausgase.

Ebenso die Ressourcen, die für Wasser und Tierfutter aufgebracht werden müssen, sind enorm. Für die Produktion von einem Liter Kuhmilch werden über 1.000 Liter Wasser benötigt. Klingt nicht so viel? Hochgerechnet auf weltweit insgesamt 270 Millionen Milchkühe schon. Auch die Fläche, die für diese Anzahl an Tieren gebraucht wird, ist enorm. Riesige Flächen des Regenwaldes werden für den Anbau von Soja und anderen Getreidearten abgeholzt. Oft wird angenommen, dass dieses Soja für die menschliche Ernährung gebraucht wird. Tatsächlich wird der größte Teil dieses Sojas aber für die Fütterung von Tieren in der Massentierhaltung – auch für Milchkühe – genutzt.

Wer möchte ein bisschen Eutersekret in seinen Kaffee?

Mit dem Konsum von Milch unterstützt man das Leid – und am Ende auch den Tod – von Kühen. Aufgrund von schlechten hygienischen Bedingungen und Platzmangel in den Kuhställen leiden viele Milchkühe häufig unter einer sehr schlechten körperlichen Verfassung. Oft sind auch ihre Euter entzündet.

In der Uni habe ich gelernt, dass der fachliche Term für Milch „Eutersekret-Erzeugnis“ ist. Nicht so appetitlich, oder? Spätestens ab diesem Zeitpunkt stand für mich fest, dass ich meinen Cappuccino nur noch mit pflanzlichen Alternativen schlürfen möchte. Diese Definition ist übrigens auch der Grund dafür, dass Milchalternativen aus Nüssen oder Getreide offiziell nicht Milch genannt werden dürfen.

Soja, Hafer, Reis, Mandel, Cashew, Kokos: Alternativen für Kuhmilch gibt es mittlerweile glücklicherweise genug. Mein Kumpel hat seinem Kater beim Frühstück am nächsten Morgen darum auch mit einer großen Tasse Hafer-Cappuccino den Kampf angesagt.

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Bildquelle: Josh Couch on Unsplash; CC0-Lizenz