Pelz

Fütterer is(s)t anders: Darum ist Pelz peinlich und geht gar nicht

Hier ein paar Fakten:

  • Jährlich müssen weltweit Schätzungen zufolge über 90 Millionen Tiere für Pelzmode ihr Leben lassen – davon allein 44,4 Millionen Nerze und 7,8 Millionen Füchse.
  • Etwa 15 Prozent der Pelze weltweit stammen von Tieren aus der Jagd – der Rest der Felle wird in industriellen Pelzfarmen produziert.
  • In China werden etwa 50 Prozent aller weltweit gehandelten Pelzprodukte hergestellt. Dort existieren keinerlei effektive Tierschutzgesetze und auf Tierquälerei werden keine Strafen verhängt.
  • Auch in Europa sind die Haltungsbedingungen grausam. Um Profite zu steigern, werden in Finnland beispielsweise Füchse so gezüchtet, dass sie größer als sonst werden und so mehr Fell liefern. Dafür werden sie qualvoll gemästet.
  • Auf Pelzfarmen verbringen die Tiere ihr ganzes Leben eingesperrt in verdreckten und überfüllten Käfigen, bevor sie getötet werden.
  • Gängige Tötungsmethoden sind Vergasung oder Stromschlag. Häufig wird den Tieren auch beim lebendige Leib das Fell vom Körper gerissen.
  • Auch die Umwelt leidet für Pelz. Die Zucht, Haltung und Fütterung der omnivoren und karnivoren Tiere verschlingt zahlreiche Ressourcen, die zur Klimaerwärmung beitragen. Die Felle der getöteten Tiere werden außerdem mit giftigen Chemikalien behandelt, damit sie nicht verwesen.

Lieber Fakepelz als Echtpelz

Pelz ist ein emotionales Thema und viele definieren sich darüber. Promis zeigen sich in Anti-Pelz-Kampagnen lieber nackt als mit toten Tieren. Ich persönlich finde, dass Pelz absolut überholt ist und es keinen vernünftigen Grund dafür gibt, Echtpelz zu kaufen.

Dass echter Pelz außerdem schlecht fürs Karma ist, sollte uns spätestens nach 101 Dalmatiner bewusst sein. Wer will schon mit Cruella de Ville verglichen werden?

Für die, die nicht auf die Pelzoptik verzichten möchten, aber ihre Überzeugungen nicht gleich über Bord werfen wollen, gibt es mittlerweile auch veganen Pelz – ganz ohne Tierleid. Stichtwort: Kunstpelz.

Echtpelz muss, genau wie Leder oder Seide, nach deutschem und EU-Recht deklariert werden (mit dem Hinweis „enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs“). Aber Achtung: Häufig wird die Deklarationspflicht missachtet: Bis zu 80% der Geschäfte deklarieren falsch und Echtpelz wird als Kunstpelz ausgegeben!

So unterscheidest du Kunst- von Echtpelz:

● Die Haare von Echtpelz sind sehr viel leichter und beweglicher als die von Kunstpelz.

● Die Haare beim Echtpelz laufen spitz zu, die des Kunstpelzes sind geschnitten, bzw. stumpf.

● Haare des Pelzes auf voller Länge auseinanderziehen. Bei Kunstpelz zeigt sich eine gewebte, textile Unterlage.

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Bildquelle: Zan auf Unsplash, CC0-Lizenz