Zwei Shilouetten auf einem Dach bei Sonnenuntergang

LiebesLeben: Das Ende einer offenen Beziehung

Also hat man diese Freiheit höchstwahrscheinlich ausgenutzt und auch während der Beziehung andere Menschen geküsst, mit ihnen rumgemacht, mit ihnen geschlafen. Wenn eine monogame Beziehung endet, ist die Tatsache, dass man jetzt wieder frei ist, für viele der einzige Lichtblick in einer ansonsten hoffnungslos dunklen Trennungsschmerz-Blase. Nach einer offenen Beziehung ist man nicht wieder, sondern immer noch frei. In dieser Hinsicht ändert sich durch eine Trennung nichts.

Einige würden jetzt vielleicht sagen, dass das Ende einer offenen Beziehung doch auch in vielerlei Hinsicht leichter ist als das einer monogamen Beziehung. Eines der Vorurteile über offene Beziehungen, dem ich immer wieder begegne, besteht darin, dass angenommen wird, man lässt sich nicht so stark aufeinander ein wie in einer monogamen Beziehung. Eine Trennung kann also gar nicht so sehr schmerzen, weil man ja „keine richtige Beziehung“ geführt hat. Aber ganz ehrlich: Das ist nicht wahr. Weder das Vorurteil selbst noch die Folgerung daraus. Denn man lässt sich sehr wohl aufeinander ein. Und es tut scheiße weh, wenn es endet. Da ist es völlig egal, ob man während der Beziehung mit anderen Menschen geschlafen hat oder nicht.

Scheint als hätte das Ende einer offenen Beziehung nur Nachteile gegenüber dem Ende einer monogamen Beziehung. Und ehrlich gesagt glaube ich wirklich nicht, dass es viele Vorteile mit sich bringt. Aber ich glaube, dass man aus den Schwierigkeiten, die der Tatsache, dass man nicht wieder, sondern immer noch frei ist, innewohnen, neue Stärke ziehen und an ihnen wachsen kann.