Barista im Café

Fütterer is(s)t anders: Mandel-, Hafer und Co: Besser für die Kuh, gut für die Umwelt?

Und wie sieht es mit dem Reisdrink aus? 

Zum ersten Mal kam ich durch eine sehr figurbewusste Freundin mit der fast durchsichtigen Flüssigkeit in Berührung, denn Reismilch enthält außer Stärke quasi nichts. Somit lässt sich Reismilch jedoch auch nicht aufschäumen und verschwindet in Kaffee nahezu komplett. Eine Freundin erzählte mir mal, Reismilch eigne sich wunderbar als Haarspülung. Ein Experiment, auf das ich mich noch nicht eingelassen habe. 

Auf das Klima bezogen macht der Reisdrink keine sonderlich gute Figur. Der Reisanbau verbraucht unter normalen Umständen viel Wasser und auch sonst ist das kleine weiße Korn eher ein mittelmäßiges Desaster. Denn beim Anbau von Reis entstehen nicht nur Methan, sondern in einigen Fällen auch Lachgas. Darüber hinaus muss der Reis oft über lange Strecken transportiert werden. Also auch nicht wirklich umweltschonend. 

Kommen wir nun zu den Extravaganten.

Egal ob Erbse, Lupine oder Kokos: Exotischere Milchalternativen sind auf dem Vormarsch. 

Ich denke, zu Kokosmilch muss ich ökobilanztechnisch nicht viel sagen. Der Anbau in tropischen Regionen, die Rodung der Regenwälder für den Kokosanbau und lange Transportwege machen Kokosmilch tatsächlich nicht wirklich zu einer Alternative. Ganz anders sieht es da schon bei Lupinenmilch aus. Gut, auch ich musste erstmal googeln, was Lupinen überhaupt sind. Und siehe da, die alten europäischen Kulturpflanzen sind wahre Klimaretter. Denn sie brauchen super wenig Wasser und können ohne Probleme in Deutschland angebaut werden. 

Über den Geschmack lässt sich zwar streiten, aber was tut man nicht alles fürs Klima

Auch Erbsenmilch macht in den Hipstercafés der Großstädte aktuell Karriere. Die kleinen grünen Kugeln sind nicht nur wahre Eiweißbomben, sondern auch leicht anbaubar und fungieren gleichzeitig als natürliche Luftfilter. Eine Alternative, die sich zu probieren lohnt. 

Wie ihr seht, ist es ratsam neben dem Geschmack auch auf die Transportwege und Anbaugebiete zu achten, denn Milchalternative ist nicht gleich Milchalternative und Produzent nicht gleich Produzent. Vegane Alternativen von Nestlé und Co. machen beispielsweise genauso wenig Sinn, wenn man auf Nachhaltigkeit achten möchte. 

Und nun noch ein Ausblick zum Schluss: Das Unternehmen Formo arbeitet derzeit an Mikroorganismen, die genetisch so verändert sind, dass sie Milchproteine herstellen. So entsteht echte Milch, aber ohne Tier. Ganz schön schlau. 

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Bildquelle: Thirdman von Pexels; CC0-Lizenz