Frau zwischen Kartons. Bild: Pexels

Nein, nicht wegschmeißen! Warum hängen wir an Dingen?

Wo haben wir das gelernt?

Auch Schuldgefühle sind häufig ein Problem. Wir wollen etwas nicht wegschmeißen, weil wir es mal geschenkt bekommen haben oder weil es einer Person viel bedeutet hat, der wir nahestehen. Wir wollen diese Person nicht verletzen. Zwar ist uns bewusst, dass andere Menschen sicher auch Dinge verkaufen oder entsorgen, die wir ihnen mal geschenkt haben, aber die Argumentation lassen wir dann häufig nicht gelten. Unsere Sozialisation hat eben doch einen großen Einfluss auf unser Verhalten.

Manchmal fällt es uns auch schwer Dinge wegzuschmeißen, weil wir viel Arbeit in sie investiert haben. Der selbstgestrickte Pulli ist zwar extrem hässlich und außerdem auch noch knallpink, aber wir haben uns doch so viel Mühe gegeben! Egal. Weg damit. Er wird nicht schöner werden, je länger er da hängt. Schließlich ist er keine gute Flasche Wein.

Ich weiß, das sind alles logische Argumente und trotzdem fällt es manchmal einfach schwer sich zu lösen. Doch keine Angst, es ist Rettung in Sicht.

Wer oft ausmistet, merkt schnell, dass es gar nicht so weh tut. Denn wer mehr hat, ist nicht automatisch glücklicher. Das wissen wir nicht erst seit Marie Kondo oder der Minimalismus-Bewegung. Und da komme ich gerne nochmal auf das Beispiel der Trennung zurück. Im ersten Moment glaubt man, dass man ohne den anderen nicht leben könnte und plötzlich stellt man fest: Es geht doch! Meistens ist man hinterher sogar freier als gedacht. (Außerdem ist dann Platz für Neues, aber das nur am Rande).

Also: Nehmt euren Mut zusammen und lasst los. Wenn man fertig ist, ist die Wohnung leerer und der Kopf meistens leichter. Das hilft nicht nur beim nächsten Umzug, sondern auch beim Denken.

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Bildquelle: cottonbro von Pexels; CC0-Lizenz