„I gave you my heart“: Zahlen und Fakten zur Organspende

Aber wieso spenden nicht mehr Menschen? Der Ausweis ist ja schnell ausgefüllt und was mit meinen Organen nach meinem Tod passiert, kann mir ja eigentlich egal sein. Wieso sollten sie mit mir bestattet werden, wenn sie noch Leben retten können? Manchmal gibt es religiöse Gründe, aus denen eine Organentnahme abgelehnt wird, der häufigste ist aber wohl schlicht und ergreifend Unwissenheit. Viele Leute wissen vermutlich gar nicht, wie einfach es doch ist, Organspender*in zu werden oder beschäftigen sich nicht gerne damit.

Organspender = Biocontainer?

Dann gibt es da noch die üblichen Ängste, die rund um das Thema Organspende kursieren: Werden sich die Ärzt*innen die gleiche Mühe geben, mich zu retten, wenn ich Organspender*in bin? Was, wenn meine Spende nicht an die Person geht, die sie am dringendsten braucht, sondern an die mit dem dickeren Geldbeutel? Diese Fragen werden wohl nie ganz aus dem kollektiven Gedächtnis verschwinden, aber vielleicht verschaffen dir ja diese zwei Fakten einen anderen Blickwinkel:

  1. Ärzt*innen sind an den Hippokratischen Eid gebunden (daher ist etwa medizinisches Fachpersonal auch nie an Hinrichtungen beteiligt) und werden daher alles in ihrer Macht stehende tun, um dein Leben zu retten – ob Organspender*in oder nicht. Außerdem wissen die Ärzt*innen nicht immer, ob deine Organe überhaupt zur Entnahme und Spende geeignet sind. Dies hängt nämlich auch oft von der Todesursache ab.
  2. Illegaler Organhandel und Korruption existieren vor allem, weil Spenderorgane so rar sind. Wenn du mit deiner Ablehnung verhindern willst, dass dein Organ an eine Person geht, die durch Bestechung daran gelangt ist, dann verhinderst du auch eine potenzielle legale Spende. Und wer reich genug ist, kommt so oder so an das, was er/sie will. Wieso also deine Entscheidung daran knüpfen?