Kind auf den Schultern des Vaters schaut über einen Bergsee

Liebe Parteien, was tut ihr eigentlich für den Klimaschutz?

Die Linke

Das Motto der Linken ist derzeit: „Freiheit, Sicherheit, Klimagerechtigkeit“. Die Partei meint, Klimaschutz wäre eine Klassenfrage und müsse somit überhaupt erst einmal finanzierbar werden. Und das merkt man auch im gesamten Wahlprogramm. Die Linke will viel, nur bei der Durchsetzung könnte es eng werden. Die Stärke der Linken liegt klar in der Sozialpolitik. Ein paar Ziele in puncto Klimaschutz lassen sich dann aber doch ausmachen. Zwar ist die Linke gegen eine CO2-Steuer, da sie befürchtet, dass diese die Armen im Land zu sehr belaste, dafür plädiert sie jedoch für einen Kohleausstieg bis 2030 sowie ein Tempolimit von 120 km/h. Des Weiteren ist sie für ein Verbot von Inlandsflügen, die in unter fünf Stunden mit dem Zug erreichbar und weniger als 500 km entfernt sind. Außerdem will sie die Lufthansa verstaatlichen. Damit ist die Linke näher an den Grünen als jede andere Partei.

Die Grünen

Nun zu den Grünen. Der Partei, die den Klimaschutz doch eigentlich schon im Namen trägt. Doch wie weit geht die Partei für den Klimaschutz?

Der erste Schritt besteht schon darin, dass die Grünen als einzige Partei den CO2-Preis noch weiter anheben wollen. Somit soll dieser 2023 schon bei 60 Euro liegen. Aber keine Angst, es gibt Ausgleichszahlungen. So soll ein Energiegeld an die Bürger*innen zurückgezahlt werden. Unterm Strich hätten hier in Zukunft Menschen, die sich klimafreundlich verhalten, mehr Geld in der Tasche als Umweltsünder. Außerdem soll der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um 70 % reduziert werden.

Ebenso wie die Linke sind die Grünen für einen Kohleausstieg bis 2030 und setzen sich darüber hinaus für eine stärkere Förderung von erneuerbaren Energien ein. Besonders Wind- und Solarenergie sollen hier die Energiewende bringen. Auch der Verkehrspolitik geht es an den Kragen, so setzen sich die Grünen für ein Tempolimit von 130 km/h ein und wollen die Anzahl der Radwege bis 2030 verdoppeln. Auch der Verbrennungsmotor soll bald Geschichte sein. Darüber hinaus sollen stillgelegte Bahnstrecken reaktiviert, Dörfer und Gemeinden besser an den öffentlichen Nahverkehr angebunden und Kurzstreckenflüge bis 2030 überflüssig gemacht werden. Letzteres soll durch eine Kerosinsteuer für Inlandsflüge erreicht werden. Weiterhin setzt sich die Partei für eine bessere Tierhaltung ein, möchte Fleischersatzprodukte durch Preissenkungen attraktiver machen und hat sich zum Ziel gemacht, den Export von Billigfleisch zu reduzieren.

Dass die Grünen das wohl anspruchsvollste Parteiprogramm im Bereich Klimaschutz vorweisen würden, daran hatte wohl niemand Zweifel. Dennoch werden auch Stimmen laut, die der Partei vorwerfen, dass selbst diese ambitionierten Ziele nicht radikal genug seien. Es müsse noch mehr für den Umweltschutz getan werden.

Was haltet ihr von den Parteiprogrammen und geht euch der Klimaschutz weit genug?

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Bildquelle: Tatiana Syrikova von Pexels, CC0-Lizenz