Muss man immer allen gefallen? Bild: Pexels

People Pleasing: Der Drang, allen gefallen zu wollen

Ist People Pleasing gefährlich?

Aus der Perspektive von anderen Menschen ist People Pleasing wahrscheinlich keine schlechte Charaktereigenschaft. Im Gegenteil, die betroffene Person wird als äußerst hilfsbereit beschrieben, die besonders auf die Bedürfnisse von anderen Menschen achtet – sozusagen eine sehr selbstlose Person. Selbstlos trifft es ganz gut, denn man selbst ist man wohl eher nicht. Zwar kannst du auch ein*e gute*r Freund*in sein, ohne direkt People Pleasing zu betreiben, jedoch schließt das eine, das andere nicht aus. Du wirst zwar von anderen geliebt, geschätzt und als unkompliziert eingestuft, aber zu welchem Preis? Das anhaltende Verpflichtungsgefühl, allem zuzustimmen, obwohl man weder Zeit noch Lust hat, weil man von der ständigen Angst begleitet wird, der*die Auslöser*in für einen Konflikt zu sein, kann so weit führen, dass die Welt schlussendlich nur noch eine belastende Aneinanderreihung von Verpflichtungen ist. Sich selbst verzeiht man dabei keinen Fehler und der Hang zu Perfektionismus reicht so weit, dass die Betroffenen irgendwann zu der zerstörerischen Erkenntnis kommen, dass sie es selbst überhaupt nicht verdient haben, ihr Umfeld mit ihren Befindlichkeiten zu belasten. Die einzige Lösung: Gar nicht mehr über seine eigenen Gefühle sprechen und sich damit in einen gefährlichen Strudel aus Angst, innerem Konflikt und Unzufriedenheit zu begeben. Dass man so nicht sein ganzes Leben verbringen kann, liegt wohl auf der Hand, es muss also früher oder später zu einem großen Knall kommen, bei dem das Fass überläuft und die unterdrückten Bedürfnisse, Empfindungen und Ängste ans Licht kommen.

Bekämpfungstipps

People Pleasing kann also durchaus in eine gefährliche Richtung führen, die definitiv nicht gesund für Geist und Körper ist. Damit du dem großen Gefühlsknall vorbeugen kannst, haben wir ein paar hilfreiche Tipps zusammengestellt.

Das eigene Selbstwertgefühl pflegen

Versuche, dich bewusst mit der Frage auseinanderzusetzen, welche Dinge dir guttun, die du aber nicht für andere machst. Nimm dir Zeit, um dich selbst zu reflektieren und deine Bedürfnisse anzunehmen und umzusetzen. Am besten fertigst du eine kleine Liste an, die du nach und nach abarbeitest.

Kein toxisches Umfeld!

Suche dir ein Umfeld, welches dich bei der Entwicklung deiner Identität und deines Selbstbildes bestärkt und unterstützt. Ego­manen und Narzisst*innen, die einen zusätzlich emotional unterdrücken, solltest du aus deinem Leben streichen. Diese Menschen werden dir weiterhin das Gefühl geben, dass deine Empfindungen weniger wert sind als ihre.