Abwarten und Tee trinken - woher kommt diese Redewendung? Bild: Pexels

Redewendungen – wo liegt ihr Ursprung?

Ans Eingemachte gehen

„Ans Eingemachte gehen“, bedeutet so viel wie: Es wird ernst und geht an die Substanz. Zwar findet man heute in den wenigsten Regalen noch echtes „Eingemachtes“, vor circa hundert Jahren sah das Leben ohne Supermarkt und Kühlschrank jedoch noch ganz anders aus. Um den Winter zu überstehen, legten sich die meisten Haushalte einige Vorräte an. Nahrungsmittel wie Fleisch, Gemüse, Pilze und Obst wurde durch das Kochen haltbar gemacht und in luftdichten Gläsern verschlossen. Wenn sich also die frische Nahrung dem Ende zuneigte, musste man zu den Notfallreserven greifen – es ging also „ans Eingemachte“.

Alter Schwede

Die Redewendung „Alter Schwede“ soll Überraschung, Verwunderung und Anerkennung ausdrücken. Um den Ursprung des Ausdrucks zu erfassen, müssen wir eine kleine Zeitreise machen: Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) verlief für die Protestanten zunächst nicht sonderlich gut, weswegen sie auf die Erfahrung und Hilfe schwedischer Soldaten zurückzugreifen mussten. Die schwedischen Soldaten bildeten das preußische Heer in ihrer Kampfkunst aus. Sie hatten einen besonders guten Einfluss auf die Truppe und verbesserten deren Kampfkraft sehr schnell. Das preußische Heer war so begeistert und beeindruckt von den schwedischen Soldaten, dass sie diese respektvoll mit „Alter Schwede“ ansprachen.

Alles über einen Kamm scheren

Wird „alles über einen Kamm geschert“, dann werden mehrere Dinge verallgemeinert und Unterschiede werden nicht beachtet. Der Ursprung dieser Redewendung liegt im altgermanischen Strafrecht. Verbrecher*innen wurden als Zeichen ihrer Verurteilung die Haare abrasiert. Die Menschen gingen also davon aus, jeder Mensch mit Glatze wäre ein*e Verbrecher*in, obwohl dem natürlich nicht immer so war. Es wurden eben alle Menschen „über einen Kamm geschert“.

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Bildquelle: Sam Lion von Pexels; CC0-Lizenz