Mann hat eine Pille auf der Zunge. Bild: Unsplash

Fütterer is(s)t anders: Die Sache mit dem Vitamin B12

Welche Supplemente gibt es?

Es gibt zwar pflanzliche Vitamin-B12-Quellen, diese sind allerdings noch nicht weitgehend erforscht oder verfügbar. Oft werden auch Pflanzendrinks mit dem Vitamin angereichert. Da es sich bei Vitamin B12 jedoch um den einzig wirklich kritischen Nährstoff in der veganen Ernährung handelt, ist zusätzlich eine Supplementierung empfehlenswert.

Egal ob Veganer*in oder nicht: B12 zu supplementieren ist zum jetzigen Stand die effizienteste, kostengünstigste und einfachste Methode, sich mit dem Vitamin zu versorgen.

Diese Möglichkeiten zur Supplementierung gibt es:

  • Kapseln. Viele der Präparate kommen ganz ohne Füll- oder Süßungsmittel aus. Im Rahmen einer veganen Ernährung darauf achten, dass die Hülle nicht aus Gelatine, sondern aus Cellulose ist.
  • Lutschtabletten. Vitamin B12 wird über Mundschleimhaut aufgenommen. Eine gute Alternative für Menschen, die von einer B12-Malabsorption betroffen sind.
  • Injektion. Einmal die volle Dröhnung bitte. Mit einer B12-Spritze wird das Vitamin direkt in die Blutbahn injiziert und steht dem Körper somit direkt zur Verfügung. Besonders bei einer Unterversorgung oder einem Mangel ist die Spritze ein gutes Mittel, um die leeren Speicher wieder aufzufüllen. Untersuchungen legen allerdings nahe, dass die Versorgung über Tabletten genauso effektiv ist, wenn die Dosis der Tabletten hoch genug ist.
  • Tropfen: Hochdosierte Tropfen, die mit Wasser oder im Getränk, Smoothie oder Müsli eingenommen werden können. Ich habe mir eine Zeit lang angewöhnt, mir jeden Morgen ein paar Tropfen in mein Müsli zu träufeln.
  • Zahnpasta. Vergisst du gerne mal, Tabletten oder Tropfen zu nehmen? Dann geht es dir wie mir. Für die Vergesslichen unter uns ist eine mit Vitamin B12 angereicherte Zahnpasta super praktisch. Über die Mundschleimhaut können wir so zweimal am Tag B12 beim Zähneputzen aufnehmen.

Ist eine Supplementierung unnatürlich?

Ist es aber nicht viel natürlicher, tierische Lebensmittel zu essen, als ein Supplement einzunehmen? Definitiv nein. B12 kommt wie gesagt von Bakterien aus dem Boden. Da Tiere in der Landwirtschaft meist allerdings keinen Zugang mehr zu Boden, Weide oder Wiese haben – und somit auch nicht genügend B12 aufnehmen –, muss das Vitamin den Tieren substituiert werden. Wir können Vitamin B12 als Supplement also sofort aufnehmen oder noch eine Runde über das Tier drehen.

Wer den Weg über das Tier wählt, bekommt neben Vitamin B12 auch noch eine Ladung Antibiotikarückstände, Cholesterin und Trans-Fette gratis dazu. Das hat meiner Meinung nach mit Natürlichkeit nicht mehr ganz so viel zu tun. Obwohl das bestimmt noch natürlicher ist als ein braunes Getränk aus Koffein-Aroma, Farbstoffen und Süßungsmitteln wie Natriumcyclamat, Acesulfam K und Aspartam.

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Bildquelle: Altin Ferreira on Unsplash; CC0-Lizenz