Eine Frau guckt in die Kamera und schreit.

„Ich will mehr!“ – Warum wir nie zufrieden sind

Und was mache ich jetzt, wenn ich genau so ein Mensch bin? Wenn ich mich immer nach mehr sehne, weil ich die positiven Dinge in meinem Leben einfach nicht wahrnehme? Die Psychologin führt einige Faktoren an, mit denen dein Leben (eigentlich) vollends zufriedenstellend sein sollte. Da wäre zunächst einmal einen Job zu haben, der den eigenen Stärken entspricht, in dem man sich wohlfühlt und sein eigens Potenzial ausschöpfen kann. Natürlich tragen auch Beziehungen zur eigenen Zufriedenheit bei. Dabei ist es egal, ob es sich um eine intakte Partnerschaft oder sehr gute Freundschaften handelt. Wenn man das Gefühl hat, man ist von Leuten umgeben, denen man vollkommen und bedingungslos vertrauen kann und die einen selbst so akzeptieren wie man ist, trägt das erheblich zur eigenen Zufriedenheit bei. Darüber hinaus spielen auch Erfolge eine Rolle und der Glaube, dass man den eigenen Sinn im Leben gefunden hat.

Wenn ich mir diese Punkte jetzt vor Augen führe und merke, dass mein Leben aus all diesen Dingen besteht, bleibt weiterhin die Frage offen, warum das denn immer noch nicht ausreicht? Tja, dann liegt das wohl an meiner eigenen Form von Wertschätzung. Denn in der stressigen und schnellen Gesellschaft, in der wir leben, fehlt uns oft eine entscheidende Sache: Dankbarkeit, – Dankbarkeit für die kleinen Dinge in unserem Leben. Wir rasen durch unseren Tag, schleppen uns von einer Verabredung zur nächsten und denken am Wochenende schon darüber nach, was wir nächstes Wochenende machen wollen. Anstatt einfach mal durchzuatmen. Innezuhalten. Und uns umzuschauen. Unsere Aufmerksamkeit von der schier endlosen Liste an unbequemen Erinnerungen und Gefühlen zu lösen, hin zu den Momenten, die uns erfüllen. Dankbar sein für die ersten Sonnenstrahlen nach einer langen Woche voller Regen, für den ersten Schluck Kaffee am Morgen oder für lange Gespräche mit guten Freund*innen bei einem Glas Wein.

An diese Stelle zitiere ich Gandalfs große Worte aus „Der Hobbit“: „Ich finde es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten. Einfache Taten aus Güte und Liebe.“ So und nicht anders. Denn es sind tatsächlich immer die kleinen Dinge, die uns zufrieden und glücklich und die unser Leben lebenswert machen. Wir müssen nur anfangen, sie auch zu sehen.

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Bildquelle: Foto von Liza Summer von Pexels; CC0-Lizenz