Eine Junge Frau sitzt vor einer Wand, auf der Plakate gegen Mobbing angebracht sind

Cybermobbing: Kampf gegen Hass im Netz

JUUUPORT, Beratungsstelle für Cybermobbing & Co.

Lennart, ein junger Mann mit Brille und blauem Hemd
JUUUPORT-Mitarbeiter Lennart © JUUUPORT

Wer kann bei euch Hilfe suchen?

Wir beraten junge Menschen bei Problemen im Netz – also alles rund um Cybermobbing, Social Media, Datenklau etc. Die Beratung ist vertraulich und kostenlos.

Wie genau sehen eure Beratungsangebote aus?

Wir bieten Online-Beratung von jungen Menschen für junge Menschen auf JUUUPORT.de und via WhatsApp. Die Scouts (die jungen Berater*innen) kennen durch die eigene Erfahrung sowohl die Plattformen wie TikTok und Instagram als auch die damit verbundenen Fragen und Probleme. Sie werden von Expert*innen aus den Bereichen Medien, Online-Beratung und Psychologie ausgebildet.

Die Expertise der Scouts wird oft auch von Schulen angefragt. Deshalb bieten wir mittlerweile auch Online-Seminare an. Hier schalten sich erfahrene Scouts per Videocall in das Klassenzimmer und klären über die Themen wie Cybermobbing, Cybergrooming oder Hass im Netz auf. 

Wieso braucht es externe Beratungsstellen wie euch? 

Eine niedrigschwellige Beratung auf Augenhöhe ist oft ein guter erster Schritt, um sich überhaupt jemandem anzuvertrauen. Jugendlichen fällt es oft schwer, über bestimmte Probleme mit ihren Eltern zu sprechen. Zusätzlich befürchten sie zum Teil, dass ihre Eltern bei Fragen zu Instagram und Co. ohnehin keine große Hilfe sind. Genau diese beiden Problemdimensionen deckt JUUUPORT wie kaum eine andere Beratungsstelle ab. Die Ratsuchenden können völlig befreit schreiben oder per Sprachnachricht sprechen und müssen dabei niemandem in die Augen sehen. Wir verstehen uns als Erste Hilfe im Netz.

Kamen während der Corona-Krise mehr Menschen zu euch?

Wir haben während der Pandemie deutlich mehr Anfragen bekommen, in bestimmten Phasen hat sich die Zahl sogar verdoppelt. Dabei haben sich die Themen durchaus verändert. Das Thema „Digitale Einsamkeit“, also das Gefühl der Einsamkeit trotz ständiger Erreichbarkeit, war sehr präsent. Andere Themen wie Cybermobbing blieben weiterhin konstant.

Was ratet ihr jungen Menschen, die mitbekommen, dass jemand anderes im Netz beleidigt oder gemobbt wird?

Opfer von Cybermobbing fühlen sich oft hilflos und einsam. Besonders wichtig ist deshalb, die Betroffenen im Blick zu haben. Wie kann ich der Person signalisieren, dass ich auf ihrer Seite stehe und für sie da bin? Das kann ein Anruf, ein persönliche Nachricht oder ein Kommentar unter dem „Mobber-Kommentar“ sein. Darüber hinaus sollten die Worte der mobbenden Person keinesfalls unkommentiert stehen bleiben. Der Kommentar oder die Person können der Plattform (z.B. Instagram) gemeldet werden und/oder es kann direkt darauf an den beleidigenden Kommentar geantwortet werden. Welche Strategie am Ende besonders erfolgreich ist, hängt natürlich stark vom Einzelfall ist. In erster Linie ist es wichtig, die betroffene Person mit ihrem Problem nicht alleine zu lassen. 

Gibt es Möglichkeiten, Cybermobbing in sozialen Medien von vorneherein zu vermeiden?

Grundsätzlich gilt: Je mehr ich im Netz über mich preisgebe, desto angreifbarer bin ich. Gleichzeitig gibt es für Cybermobbing keinen wirklichen Grund, selten einen Anlass. Fälle von Cybermobbing fangen oft harmlos und steigern sich. Die Täter*innen sind auf Reaktionen aus und überschreiten deshalb Grenzen. Cybermobbing hört nicht von alleine auf, deshalb sollten sich Betroffene so früh wie möglich Hilfe holen: Bei Freund*innen, Familien, Schulsozialarbeiter*innen oder eben Beratungsstellen wie JUUUPORT.