Ghosting ist scheiße und tut weh. Bild: Pexels

Eine Idee Liebe: Darum ist Ghosting scheiße

Freundschaften und Beziehungen dürfen sehr wohl aufgelöst werden. Manchmal sind die Unterschiede zu groß, oder man ist sich zu nah. Manchmal passt es auch einfach nicht mehr. Aber ist man es der Person, von der man sich trennt, dann nicht schuldig zu sagen, warum man keinen Kontakt mehr will? Wenn wir die Welt besser machen wollen, vielleicht sollten wir dann auch in unserem näheren Umfeld damit beginnen. Wenn dich etwas an einem Menschen stört, dann kannst du ihm die Chance geben, es künftig besser zu machen, indem du mit ihm darüber sprichst. Tut man das nicht, gibt man dem Menschen auch nicht die Möglichkeit, sich zu verändern. Takt und Ton spielen hierbei die Musik.

Was kann man tun, wenn man schon geghostet wurde?

Ghosting führt ja nicht unbedingt dazu, dass man dann auf einmal keine Gefühle mehr für die Person empfindet. Oftmals wird ein Loskommen noch schwieriger. Vor allem in Sachen Liebe steigt die Anziehungskraft mit der Entfernung und die Person wird zum*zur Hauptdarsteller*in des eigenen Kopfkinos erklärt. Es ist schwer, hier pauschale Ratschläge zu erteilen. Aber ich denke, es ist wichtig, dass man nicht damit anfängt, bei sich selbst die Schuld zu suchen. Denn du kannst jetzt nichts mehr ändern. Trauere um die Person und gib dir einen Moment Zeit, all den Schmerz zu fühlen. Und dann versuche, nach vorn zu blicken.

Doch am wichtigsten ist es, über den eigenen Schatten zu springen und die Person darauf anzusprechen, ihr mitzuteilen, wie es einem damit geht und eine Erklärung einzufordern. Denn dazu hast du jedes Recht!

Social Media – eine weitere Fruchtfliegenfalle

Danach kann es helfen, den Kontakt weitestmöglich abzubrechen. Das heißt: Kein Folgen mehr auf Instagram, Nummer löschen usw. Denn die Gefahr von Social Media besteht vor allem darin, dass ständige Verfügbarkeit suggeriert wird. Das Potenzial, sich immer bei einem Menschen melden zu können und die Tatsache, dass wir immer noch jeden Post, jede Story, jedes Statusupdate und Profilbildwechsel mitbekommen, lassen uns weiter teilhaben an einem Leben, in dem man selbst kein Teil mehr ist. Ganz zu schweigen von den auftretenden Phänomenen wie etwa Benching und Orbiting: Wenn die Person, die dich geghostet hat, sich noch immer ab und an in irgendeiner Weise bei dir meldet und in dir Hoffnung schürt, während sie sich jedoch nur sämtliche Optionen offenhält oder gar nichts dabei denkt. All das macht es schwer, von einer Person loszukommen, die noch ständig da zu sein scheint. Die Sozialwissenschaftlerin Eva Illouz sieht die Problematik in dem veränderten Verhältnis zwischen Anwesenheit und Abwesenheit:

Lösten der Roman und der Film Empfindungen durch starke Identifikationsmechanismen aus, so ruft die neue Technologie Empfindungen hervor, indem sie Entfernungen abschafft, Anwesenheit imitiert und Gefühlen objektive Anhaltspunkte bietet.

Eva Illouz – Warum Liebe wEhtut

Also fassen wir zusammen:

  1. Du bist nicht schuld!
  2. Springe über deinen Schatten und frage nach dem Grund für den plötzlichen Kontaktabbruch.
  3. Breche selbst den Kontakt auf Social Media ab. Damit gibst du Benching und Orbiting erst gar keine Chance!

Und zu guter Letzt gilt wie in vielen anderen Dingen auch hier das Sprichwort „Die Zeit heilt alle Wunden“. Es kann zwar sehr lange dauern, aber früher oder später tritt eine Besserung ein. Versprochen!

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Bildquelle: Liza Summer auf pexels; CC0-Lizenz