Klassiker, die es sich zu lesen lohnt

Der Gang vor die Hunde von Erich Kästner

Der Gang vor die Hunde von Erich Kästner

»„Ich liebe das Leben“, gestand der Alte und wurde fast verlegen. „Ich liebe das Leben erst recht, seit ich arm bin. Manchmal könnte ich vor Freude in den Sonnenschein hineinbeißen oder in die Luft, die in den Parks weht. Wissen Sie, woran das liegt? Ich denke oft an den Tod, und wer tut das heute? Niemand denkt an den Tod. Jeder läßt sich von ihm überraschen wie von einem Eisenbahnzusammenstoß oder einer anderen unvorhergesehenen Katastrophe. So dumm sind die Menschen geworden. Ich denke täglich an ihn, denn täglich kann er winken. Und weil ich an ihn denke, liebe ich das Leben.“«

Jakob Fabian macht Werbung für Zigaretten, es ist nicht sein Traumjob, aber es reicht ihm zum Leben. Und Fragen übers Leben wirft Kästners Roman „Der Gang vor die Hunde“ allemal auf. Worauf darf man hoffen? Worin findet sich die Erfüllung des Menschseins? Während sein guter Freund Labude politisch aktiv ist und seinen Träumen nachjagt, geht Fabian das Ganze etwas pragmatischer an, er lebt scheinbar unbeschwert und geht allem Aktivismus aus dem Weg. Denn der Frieden ist so flüchtig wie das Glück. Dann lernt Fabian schließlich Cornelia kennen, mit ihr kann er sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen. Als er jedoch seinen Job verliert, scheint diese auf dem Spiel zu stehen.

Kästners Roman spielt in der Zwischenkriegszeit Anfang der 20er Jahre und ist geprägt von einer Melancholie, die mitreißt und erzählt von einer Sinnlosigkeit, der man am liebsten etwas entgegensetzen möchte.

Das Parfum von Patrick Süskind

Das Parfum von Patrick Süskind

»Er hörte versprengte Vögel singen und von der Ferne die Musik aus einer Hafenschenke; er hörte Flüsterndes ganz dicht am Ohr, er hörte ein Ichliebdich und spürte, wie sich ihm vor Wonne die Haare sträubten, jetzt! jetzt in diesem Augenblick! Er riß die Augen auf und stöhnte vor Vergnügen. Dieses Parfum war kein Parfum, wie man es bisher kannte. Das war kein Duft, der besser riechen machte, kein Sentbon, kein Toilettenartikel. Das war ein völlig neuartiges Ding, das eine ganze Welt aus sich erschaffen konnte, eine zauberhafte, reiche Welt, und man vergaß mit einem Schlag die Ekelhaftigkeiten um sich her und fühlte sich so reich, so wohl, so frei, so gut …«

Patrick Süskind entwirft mit seinem Roman „Das Parfum“ eine schaurige Geschichte eines finsteren Helden. Die Hauptfigur Grenouille leidet von klein auf unter dem Mangel, dass er selbst keinen Eigenduft besitzt. Zuerst von seiner Mutter abgestoßen, hat er es auch im Heim schwer. Die Kinder fürchten sich vor dem Jungen, der selber nach nichts riecht.

Vielleicht ist Grenouille gerade deshalb so besessen von den Gerüchen um ihn herum. Mit seiner feinen Nase erweist er sich als ein exzellenter Parfumeur. Bei dem Versuch das wohlduftendste Parfum aller Zeiten zu entwerfen, wird er schließlich zum Mörder.

Die Geschichte überzeugt mit ihrem Inhalt und ihrem spannenden Schreibstil. Es ist ein grandioses Buch über einen Antihelden, der vom Opfer zum Täter wird.

Da es den Rahmen sprengen würde,…

…beschränke ich mich darauf, zum Schluss noch auf einzelne Buchtitel zu verweisen.

Folgende Klassiker kann ich außerdem empfehlen: „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry, „Dantons Tod“ von Georg Büchner, „Homo faber“ von Max Frisch, „Die 13 ½ Leben des Käpt`n Blaubär“ von Walter Moers, „Der Steppenwolf“ von Hermann Hesse, „Der junge Mann“ von Botho Strauß, „Die Verwandlung“ von Franz Kafka, sowie Goethes „Faust“.

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Bildquelle: jeweiliger Verlag

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Bildquelle: Leah Kelley von Pexels, CC0-Lizenz