„Wollen wir lieber ohne…?“ – Warum wir keine Kondome benutzen

Die Formulierung „monatelang“ ist übrigens keineswegs übertrieben, denn bei vielen Erregern dauert es tatsächlich Wochen und mitunter eben sogar Monate, bis sie im Blut oder im Urin nachweisbar sind. Das heißt, man kann sich nicht einfach unmittelbar nach einer Risikosituation ganz bequem zum Gesundheitsamt begeben, sich umgehend testen lassen und blitzschnell wieder auf der sicheren Seite sein. Nein: Man muss über Wochen hinweg mit der Ungewissheit leben.

Aber zurück zum Thema: Wo zieht man die Grenze? Denn dummerweise kann man sich selbst beim Küssen mit einigen Geschlechtskrankheiten anstecken – beispielsweise mit Herpes und Syphilis.  

Der Unterschied zwischen Küssen und Sex besteht allerdings darin, dass es bei ersterem keinen effektiven Schutz gibt. Die einzige Möglichkeit, ein Ansteckungsrisiko beim Küssen völlig auszuschließen, besteht darin, eben nicht mehr wild in irgendwelchen Clubs rumzuknutschen, sondern einem Kloster beizutreten. Das will wohl niemand – und da sich das Risiko beim Küssen vergleichsweise in Grenzen hält, kann man hier vielleicht die Grenze ziehen.

Aber zumindest in Situationen, in denen man sich schützen kann, sollte man doch definitiv alles daran setzen, dies auch zu tun. Und vor allem sollte eine Kultur etabliert werden, die junge Menschen wirklich aufklärt, und zwar nicht nur über eine mögliche Schwangerschaft, sondern auch über Krankheiten, die deutlich gefährlicher und leichter übertragbar sind, als man vielleicht denkt.  

Natürlich sind auch Kondome und Lecktücher kein Garant dafür, dass man sich nicht mit einer Geschlechtskrankheit anstecken kann. Das einzige Mittel, das hundertprozentig schützt, ist Enthaltsamkeit. Aber da wohl die wenigsten Menschen so leben wollen, ist es vielleicht doch die bessere Idee, im Zweifelsfall einfach auf Kondome und Lecktücher zurückzugreifen.

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Bildquelle: Deon Black on Pexels; CC0-Lizenz