Viele Wörter nutzen wir erst seit der Coronapandemie. Bild: Pexels

Flanking, Covidpille und Klimatarier – Wortneuschöpfungen des Jahres 2021

Auch die zweite Hälfte dieses Jahres haben uns Covid-19, die Impfung und die Pandemie besonders stark beschäftigt. Und wo geredet, diskutiert oder gestritten wird, setzen sich auch immer wieder neue Wörter durch. Glaubt man dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache, haben folgende Wörter (kursiv dargestellt) Eingang in unseren Wortschatz gefunden.

Während sich etwa im ersten Halbjahr des Jahres 2021 besonders der Impfneid unter uns breitgemacht hatte und einige zu Impfdränglern machte, so stehen wir nun vor der Herausforderung, Impfschwänzer zur lebensrettenden Spritze zu motivieren – könnten da vielleicht Impfbelohnungen Abhilfe schaffen? Auch die Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung einer Infektion lässt auf eine Covidpille hoffen. Wer hingegen jetzt schon auf Nummer sicher gehen oder sich die zuckersüße Bezeichnung „Zweitimpfling“ sichern will (beides sind gute Gründe), der holt sich jetzt die Boosterimpfung.

Doch Corona war dieses Jahr nicht das einzige Thema, das die Nation bewegt hat: Nach dem Ende der GroKo erwartet uns nun die Ampelkoalition, die aus den Grünen, der FDP und der SPD besteht. Den Wahlverlierern CDU/CSU nach handelt es sich dabei jedoch um keine Zukunftskoalition – irgendwie ironisch, dass die konservativen „Wir sind auf einem guten Weg“-Parteien trotz immer härter einschlagendem Klimawandel, Korruptionsaffären und einer Vielzahl an Fällen politischen Versagens von sich behaupten, „zukunftssicher“ zu sein.

Apropos Zukunft und Klimawandel: Wenn du dich jetzt schon nicht zwischen vegetarisch, vegan, paläo und Co. zurechtfindest, dann wird es ab jetzt nur noch komplizierter:

  • Wer sich ovovegetarisch ernährt, verzichtet auf alle tierischen Produkte außer Eier.
  • Rohvegane Ernährung beschränkt sich auf frische, unerhitzte Lebensmittel unter Ausschluss tierischer Produkte.
  • Beim Klimatarier kommt nichts auf den Teller, was nicht klimaneutral produziert und beschafft werden kann.
  • Freeganismus beschreibt den Verzicht auf tierische Produkte und die Beschränkung auf kostenlose Nahrungsmittel(-reste).

Eine andere Art des Konsums regelt eine zukünftige Cannabisagentur, der nach der bevorstehenden Legalisierung von Cannabis wohl nichts mehr im Wege steht. Währenddessen setzt sich der Begriff „Onepiece“ als Synonym für den Onesie, ein einteiliges Kleidungsstück, welches sowohl Ober- als auch Unterbekleidung zugleich ist, durch. Mit Flanking ist – egal, wie sehr es auch danach klingen mag – keine ausgefallene Sex-Position, sondern das Zeigen des nackten Knöchels zwischen Schuh und Hosenbein gemeint – endlich ein Wort, das ich schon immer gebraucht habe!

Selbstverständlich gibt es viel zu viele neue Wörter, um sie alle hier aufzuzählen. Wenn du alle diesjährigen Ergänzungen auf einen Blick haben willst, dann klick hier, um zur Datenbank des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS) zu gelangen. Den gesamten neuen Wortschatz rund um die Coronapandemie findest du hier.

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Bildquelle: Charlotte May von Pexels; CC0-Lizenz