Frau in einem altrosa Kleid

LiebesLeben: Nur du und niemand sonst! Bedeutet Liebe Verzicht?

Im Idealfall hat man ohnehin eine*n Partner*in, der*die dieselben Werte vertritt wie man selbst. Soll heißen: Wenn Partner*in A das Bedürfnis hat, auch mit anderen Menschen zu schlafen, hat Partner*in B idealerweise dasselbe Verlangen oder kann das Bedürfnis von Partner*in A zumindest richtig einordnen. Wenn sich jemand nach Nähe zu anderen Menschen sehnt, hat das nichts damit zu tun, dass der*die eigene Freund*in nicht gut genug oder nicht ausreichend ist. Es hat überhaupt nichts mit der Person zu tun, die man an seiner Seite hat, sondern nur mit einem selbst und den eigenen Bedürfnissen.

Manche Menschen haben ein stärker ausgeprägtes Bedürfnis nach Sex, andere ein geringer ausgeprägtes. Manche Menschen suchen neue Reize, andere scheuen sie. Und beides ist gleichermaßen in Ordnung und bedarf keiner Rechtfertigung.

Sex mit mehreren Personen zu haben, ist ein Bedürfnis wie jedes andere auch. Warum sollte man hier also eine Grenze ziehen, solange der bloße Sex nicht mit einer tieferen Verbundenheit zu einem anderen Menschen zusammenhängt?

Natürlich gilt es auch hier, Kompromisse zu schließen. Nicht auf seine*n Partner*in einzugehen, ist ein absolutes No-Go. Und natürlich sind die Kompromisse, die man schließlich eingeht, gewissermaßen ebenfalls ein Verzicht auf den ursprünglichen eigenen Willen. Ein Kompromiss ist aber etwas völlig anderes als ein kompletter Verzicht. Denn man findet dadurch einen Weg, die eigenen Bedürfnisse und die Wünsche des Anderen unter einen Hut zu bekommen. Wer nicht fähig ist, Kompromisse einzugehen, ist nicht beziehungsfähig.

Das heißt aber nicht, dass man für sein*n Partner*in auf Dinge verzichten sollte, die man eigentlich gern tun würde. Denn wer das macht, ist grundlegend vielleicht erst einmal beziehungsfähig, macht aber sich selbst auf Dauer unglücklich – und zerstört somit auf Dauer ganz automatisch auch die Beziehung.

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Bildquelle: Станислав Чмелев on Pexels; CCO-Lizenz