Paar am Strand

LiebesLeben: Beziehung auf Zeit – Muss es gleich „für immer“ sein?

Wenn man mit 20 die Liebe seines Lebens findet und tatsächlich für immer mit dieser Person zusammenbleibt, ist es sicher wunderschön, 60 Jahre später mit diesem Menschen auf dem Sofa zu sitzen und nostalgisch auf seine gemeinsamen Jahrzehnte zurückzublicken.

Aber auf eine vollkommen andere Art ist doch die Vorstellung genauso toll, dass man eines Tages auf sein Leben zurückblicken und sich an all die wundervollen Menschen erinnern kann, die man im Laufe seines Lebens kennengelernt und geliebt hat und mit denen man eine sehr intensive Zeit verbracht hat. Ist es nicht auch eine schöne Vorstellung, mit 80 als Oma und Opa gemeinsam auf dem Sofa zu sitzen und sich gegenseitig stundenlang Geschichten aus seinen Zwanzigern erzählen zu können, weil der andere trotz jahrelanger Ehe noch immer nicht alle kennt (oder einige wieder vergessen hat)?

Warum streben wir an, möglichst früh die Person kennenzulernen, an deren Seite wir schließlich sterben werden?

Es geht nicht zwangsläufig darum, das „Ziel“ – in diesem Fall die Person, mit der man „für immer“ zusammenbleibt – möglichst schnell zu finden, sondern darum, den Weg bis dorthin genauso zu genießen. Wir alle haben die Wahl: Wir können entweder in der Zukunft leben und die Gegenwart beinahe unbemerkt an uns vorbeiziehen lassen – oder wir leben im Moment und halten die Augen offen für das, was das Hier und Jetzt für uns bereithält.

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Bildquelle: Adam Kontor on Pexels; CCO-Lizenz