Frau und Mann sitzen voneinander abgewandt auf einer Bank

LiebesLeben: Bin ich toxisch?

All diese Arten von toxischen Zügen haben aber eine Sache gemeinsam: Ihnen liegt immer manipulatives Verhalten zugrunde. Sicher gibt es niemanden, der sich gern eingesteht, seine*n Partner*in oder eine*n Freund*in zu manipulieren. Dass es schwer ist, seine eigenen Fehler zu reflektieren, ändert aber nichts daran, dass es wichtig ist, das zu tun – sowohl um selbst daran zu wachsen und seine Komplexe hinter sich zu lassen, als auch um in Zukunft ein*e bessere*r Partner*in bzw. Freund*in zu sein. 

Wenn ich meine eigenen Beziehungen reflektiere, muss auch ich mir eingestehen, dass ich in der Vergangenheit Fehler gemacht habe. Beispielsweise war ich häufig negativ eingestellt, was die Vorhaben und Ziele meines Ex-Freundes betraf. Ich habe ihn in vielen Hinsichten eher ausgebremst als beflügelt, ihn eher entmutigt als unterstützt. Ich habe ihm öfter gesagt, dass ich nicht glaube, dass er gut genug für das ist, was er sich vorgenommen hatte. Mit vielen Entscheidungen, die er getroffen hat und Vorhaben, die Teil seines Lebensentwurfes waren, war ich einfach nicht sonderlich glücklich – was auch vollkommen legitim ist. Aber das wäre der Punkt gewesen, an dem ich mich hätte trennen müssen, anstatt ihn in seinen Plänen zu entmutigen und ihn runterzuziehen.

Das ist gleichzeitig auch der wichtigste Tipp, den ich habe: Wenn ihr merkt, dass ihr euch eurem*eurer Partner*in gegenüber nicht korrekt verhaltet und ihm*ihr nicht guttut, gesteht es euch ein – so schwer es euch auch fällt. Arbeitet an euch selbst und an euren Fehlern.

Und vor allem: Trennt euch, wenn ihr merkt, dass es trotz Selbstreflexion und Arbeit an der Beziehung nicht passt. Versucht nicht, eine Wahrheit zu verdrängen, die eigentlich längst im Raum steht.

Wenn eine Person die schlechtesten Eigenschaften in euch triggert und ihr ihn*sie infolgedessen unglücklich macht, kann das einfach nicht der Mensch für euch sein. Um des Seelenfriedens beider Personen willen sollte man nicht mit einem Menschen zusammen sein, der die schlechten Seiten, sondern im Gegenteil das Beste in einem hervorbringt.  

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