Liebeskummer tut so weh. Bild: Pexels

LiebesLeben: Wenn Liebeskummer nicht vergeht

Denn was man nicht hat, kann man schließlich auch nicht verlieren. Wenn man aber mit jemandem zusammen ist, hat man diese Person ja irgendwie schon – und bei jedem ernsthafteren Streit werden die sonst so ruhig schlummernden Verlustängste wach und wollen sich einfach nicht mehr schlafen legen: Liebt er*sie mich überhaupt noch? Was, wenn nicht? Oder: Was, wenn er*sie mich zwar jetzt noch liebt, aber irgendwann damit aufhört? Was, wenn ich ihm*ihr zu anstrengend bin und er*sie sich in jemand anderes verliebt?

Für mich ist es ein Ding der Unmöglichkeit, meinen Kopf in solchen Situationen abzuschalten und mich selbst wieder zur Ruhe zu bringen. Es ist verrückt, welches Level an innerem Stress Streits auslösen können, die eigentlich total sinnlos sind, aber es irgendwie schaffen, sich zu Grundsatzdiskussionen zu entwickeln und so letztendlich die ganze Beziehung in Frage stellen.

Was man in solchen Situationen empfindet, ist zwar nicht dasselbe wie klassischer Liebeskummer, aber trotzdem ist eine Enttäuschung und Traurigkeit da, die sich so schnell nicht wieder verzieht. Denn selbst wenn der Konflikt an sich aus der Welt geschafft ist, hängen die mühevollen klärenden Gespräche und die Sätze, die während dieser gefallen sind, zumindest mir noch lange nach und die Stimmung ist noch eine ganze Weile lang ein bisschen gedrückt.

Aber immerhin vergehen die Gefühle, die man während und nach eines größeren Streits empfindet, trotzdem einigermaßen zeitnahe. Es dauert zwar eine Weile, bis die Wunden geheilt sind und man wieder vollkommen unbefangen miteinander umgehen kann, aber hier handelt es sich immerhin nur um Tage. Und ja, manche Sätze, die im Streit fallen oder Fehltritte, die sich der*die Partner*in geleistet hat, vergisst man nie so ganz und sie tun immer irgendwie weh – aber zumindest der akute Kummer vergeht relativ schnell. Anders als nach einer Trennung.