Snapchat-Shitstorm wegen der Snap Map: Du kannst jetzt deine Freunde orten lassen
Wer schon längere Zeit dabei ist, hat die krasse Entwicklung live mitbekommen: vor etwa vier Jahren war Snapchat weitestgehend unbekannt. Damals konnte man auch noch nicht so viel Quatsch mit der App machen, sondern einfach nur Bildchen schießen und verschicken. Natürlich gab es die Timer-Funktion schon, doch von Filtern, Videos, Storys und Bitmojis war noch längst nichts zu sehen. Man konnte lediglich anhand der „best friends“-Funktion sehen, wer mit wem am meisten die Bilder hin und her schickte. Das sorgte bei vielen echten besten Freunden für ordentlich Krach. Ein Glück, dass dieses Feature nach einiger Zeit von der Snapchat-Oberfläche verschwunden ist. Langsam, aber sicher landete die Applikation auf immer mehr Smartphones. Die Entwickler erkannten: Snapchat muss sich weiter entwickeln und mit den steigenden Download-Zahlen wachsen. Die ersten Geofilter gingen an den Start, zehn-sekündige Videos konnten geteilt werden und vor kurzem wurden sogar die Spectacales vorgestellt – eine Brille, die Videos direkt aus der Perspektive des Trägers aufnimmt und auf Snapchat hochlädt. Doch nun kam ein Update der App, das schwer für Aufsehen sorgt – und das nicht nur im positiven Sinne!
Und so funktioniert’s
Die neue Funktion nennt sich Snap Map. Wie der Name schon vermuten lässt, geht es hier um Standorte. Genauer gesagt, kann man den exakten Standort der Freunde sehen – und andersrum.
Zum neuen Feature gelangt ihr, indem ihr in der Selfie-Perspektive der Kamera einfach mit zwei Fingern rauszoomt. Ihr werdet gefragt, mit wem ihr euren Standort teilen möchtet: im Geistermodus sieht niemand, wo ihr euch befindet, ihr jedoch, wo sich eure Freunde aufhalten. Ihr könnt aber auch entscheiden, ob ihr euren Ort mit Freunden und/oder mit Leuten teilt, die euch unbekannt sind. Danach wird euch eine Weltkarte angezeigt mit den Bitmojis eurer Freunde. Diese könnt ihr nun anklicken und ihre Story zum jeweiligen Ort ansehen oder direkt chatten.
Sicherheitslücke?
Aber nicht nur Freunde, sondern auch besondere Storys von Veranstaltungen wie Festivals, Highlights aus verschiedenen Sportevents oder Demonstrationen werden auf der Karte angezeigt – ziemlich cool, denn man kann quasi live mit dabei sein, auch wenn es sich am anderen Ende der Welt abspielt. Was aber ein bisschen gruselig ist: Klickt man auf einen beliebigen Punkt auf der Snap Map, egal auf welchem Kontinent und in welchen Land, kann man die Storys von Privatleuten einwandfrei ansehen. Diese Menschen haben dann eingestellt, dass auch Fremde ihre Snaps anschauen dürfen. Hoffentlich aber in dem Bewusstsein, dass jede X-beliebige Person so der intimen Geburtstagsparty der besten Freundin beiwohnen kann. Und das ist auch der springende Punkt: Es wird starkt kritisiert, dass das neue Update ernsthaften Stalkern oder potenziellen Entführern vieles erleichtern würde. Snapchat widerlegt das wiederum mit dem Hinweis, dass es freiwillig sei, seinen Standort preis zugeben.