Liebe Parteien, was tut ihr eigentlich für die moderne Arbeitswelt?

Die Linke

Mehr als alle anderen Parteien hat die Linke klare Vorstellungen, wie der modernen Arbeitswelt begegnet werden muss. Sie fordert einen sofortigen Mindestlohn von 13 Euro, eine Wochenarbeitszeit von 30 Stunden anstelle einer täglichen, Tarifbindung für alle Unternehmen, gleicher Verdienst bei Frauen und Männern sowie ein Recht auf Homeoffice. Zudem soll der Niedriglohnsektor vollkommen abgeschafft werden. Und wie die anderen Parteien (außer CDU) möchte auch die Linke das bestehende Hartz IV transformieren. An dessen Stelle soll eine Mindestsicherung von mindestens 1.200 Euro eingeführt werden und das ohne Sanktionen! Dieser Betrag entspricht den Lebenserhaltungskosten und soll jährlich angepasst werden und kommt damit einem bedingungslosen Grundeinkommen am nächsten. Finanziert werden soll das durch eine Umverteilung der Sozialabgaben.

„Um sicher gegen Armut zu schützen, muss sie (die Mindestsicherung) derzeit 1.200 Euro betragen. Sie gilt für Erwerbslose, aufstockende Erwerbstätige, Langzeiterwerbslose und Erwerbsunfähige ohne hinreichendes Einkommen oder Vermögen.“

Bis dahin soll die derzeitige Grundsicherung erst einmal auf 658 Euro erhöht werden. Auch soll das Kindergeld pro Kind auf 328 Euro pro Monat erhöht und ein Kündigungsschutz für betreuende Eltern garantiert werden. Arbeit und Familie sollen durch flexible Arbeitszeiten und alternative Arbeitsmodelle keine Gegensätze mehr darstellen.

Die Grünen

„Eine moderne Arbeitswelt bedeutet für uns auch mehr Mitsprache bei Ort, Lage und Umfang der Arbeit.“

Diesen Grundsatz möchten die Grünen erreichen, indem sie unter anderem den Mindestlohn auf 12 Euro anheben, mehr Vollbeschäftigung schaffen und Tarifbindungen erhöhen. Dabei setzen sie auf die Selbstbestimmtheit der Arbeitnehmenden. Die Grünen begrüßen jegliche Arbeitsmodelle, die ein Leben zwischen Familie und Arbeit erleichtern. Ob Homeoffice, Co-Working oder kürzere Arbeitszeiten, ihr Motto lautet: Das Ergebnis zählt – Qualität statt Quantität. Hierbei liegt den Grünen vor allem die psychische Gesundheit der Arbeitnehmenden am Herzen. Auch stehen sie für Vielfalt am Arbeitsplatz und innerhalb der Politik. Und anstelle von Hartz IV soll – ähnlich wie bei den Linken – eine Garantiesicherung in Kraft treten, die ohne Sanktionen gilt. Dennoch soll eine zusätzliche Erwerbstätigkeit zu einem spürbar höheren Einkommen führen. Damit soll der Anreiz einer Arbeit nachzugehen, gewährleistet werden.

Was haltet ihr von den Parteiprogrammen?

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Bildquelle: Magnet.me von Unsplash, CC0-Lizenz