Shonda Rhimes

Liebeserklärung an: Shonda Rhimes

Serien gibt es mittlerweile viele. Egal welches Genre, welche Storyline oder noch so scheinbar innovative Idee – alles ist irgendwie schon mal da gewesen. Das stellt besonders Produzenten und Regisseure vor große Herausforderungen bei der Neukreation von Serien, oder aber Filmen. Die Netflix-Serien Bridgerton oder Inventing Anna sind ein Beispiel für neue Serie, die vom Publikum gefeiert wurden. Überall spricht man über den diversen Cast, was eine andere Art der Geschichte aufzeigt oder imitiert die Frisuren und Kleidung von Daphne und Co. Auch die Serie Grey´s Anatomy ist eigentlich jedem ein Begriff. Sie ist fester Bestandteil vom ProSieben-Fernsehprogramm und umfasst mittlerweile ganze 18 Staffeln. Da fragt man sich doch, wer steckt hinter diesen grandiosen Serien, die solche Erfolge feiern? Und die Antwort lautet: Shonda Rhimes 

Shonda Rhimes stammt aus Chicago, Illinois und ist als das Jüngste von sechs Kindern groß geworden. Sie besuchte das Dartmouth College und machte anschließend ihren Master an der University of Southern California (USC) School of Cinematic Arts. Während sie nach ihrem Abschluss sich eine Karriere als Drehbuchautorin und später auch Produzentin aufbaut, adoptiert sie 2002 ihr erstes Kind und zieht es alleine groß. Mit dem Film The Princess Diaries erlangt sie 2001 ihren ersten großen Auftrag und mit Greys Anatomy kommt dann 2005 der Durchbruch. Mit ihrer eigenen Produktionsfirma shondaland produzierte sie dann auch Serien wie Private Practice, Scandal, How to Get Away with Murder und die neuen Serienerfolge Bridgerton und Inventing Anna. Seit langem arbeitet shondaland auch mit dem Streamingdienst Netflix zusammen.

Nicht nur ist Shonda Rhimes eine beeindruckende Frau, wegen dem was sie schon beruflich und privat alles geleistet hat, aber auch für welche Werte sie sich in ihrer künstlerischen Arbeit einsetzt. Ein gutes Beispiel dafür ist Bridgerton. Die Queen, der Duke of Hastings und viele weitere Mitglieder der adeligen Gesellschaft sind von schwarzen Schauspielern besetzt. Das Konzept Rollen nicht nach Ethnie, Hautfarbe, Figur oder Geschlecht zu vergeben, nennt sich Colorblind Casting. Das soll helfen Diskriminierung im Schauspielgeschäft vorzubeugen und zu verhindern, dass beispielsweise schwarze Menschen nur Klischeerollen bekommen. Ob man bei Bridgerton wirklich dieses Konzept verwendet hat oder einfach bewusst auf einen diversen Cast gesetzt hat, ist nicht bestätigt. Fakt ist: Der Cast ist divers und es tut der Serie nicht weh. Das zeigt, es geht also auch anders. 

Aber nicht nur das, Rhimes zeigt in ihren Produktionen auch immer starke Frauen in der Hauptbesetzung. Egal ob Anwältin, Ärtzin oder falsche deutsche Erbin – sie zeigt, dass Frauen mehr können, als nur die einfältige Zicke oder neurotische Ehefrau zu sein. So spielt beispielsweise Viola Davis im Krimithriller How to get away with Murder die brilliante Anwältin Annalise Keating, die mit ihren Studenten auf dunkle Geheimnisse stößt und an ihre Grenzen gerät. Gerade als schwarze Frau wird auch Shonda Rhimes es in ihrem Leben nicht immer leicht gehabt haben. Umso inspirierender ist es, dass sie ihr Können und ihre Reichweite nutzt, um sich gegen Diskriminierung in jeglicher Form einzusetzen.

Als interessanter Fakt nebenher: Man sollte es nicht meinen, aber Shonda Rhimes leidet an Sprechangst oder auch Logophobie genannt. Damit ist die Angst vor öffentlichen Ansprachen vor Publikum gemeint. In ihrem Buch The Year of Yes spricht sie über ihr Experiment und wie es ihr geholfen hat ihre Menschenscheu zu überwinden.

Wenn man also mal hinter die künstlerische Arbeit schaut, dann versteht man auch woher der Erfolg der Serien rührt. Dahinter steht eine vielseitige, interessante Frau, die es sich traut Neues auszuprobieren und auch umzusetzen. Dabei zeigt sie nicht nur künstlerisch ihr Können, sondern auch wie man Inklusion easy und gut umsetzen kann. Von Shonda Rhimes kann sich der ein oder andere noch eine Scheibe abschneiden.

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Bildquelle: Netflix; Shonda Rhimes