Hund liegt gelangweilt auf Stuhl

Sommer, Sonne, Sommerloch

Es ist wieder so weit: Die Sommerferien fangen an. Jeder fährt in den Urlaub oder verbringt die Zeit in Seen oder Parks. Die Fußballsaison ist vorüber und auch in der Politik passiert nichts Spannendes. Selbst die Pandemie sieht im Licht der Sonne nur noch halb so bedrohlich aus. Mit den steigenden Temperaturen hält das Sommerloch Einzug und damit auch die Langeweile.

Der Begriff des Sommerlochs ist besonders im Zusammenhang mit den tagesaktuellen Medien verbreitet. So wird die Zeit im Sommer bezeichnet, in der nicht besonders viel passiert. Denn selbst Politiker*innen machen Sommerurlaub und auch politische Institutionen haben mal Pause. Aber nicht nur in der Politik werden in dieser Zeit keine wichtigen Entscheidungen getroffen, sondern auch in Sport und Kultur ist nichts los. Die Fußballsaison ist vorbei, wenn also nicht grade Fußball-Weltmeisterschaft ist, finden in dieser Zeit keine wichtigen Spiele statt. Dieser kollektive Sommerurlaub führt zu einer gewissen Leere und Langeweile auf den Nachrichtenseiten. Denn die wollen ja trotzdem gefüllt werden, auch wenn sich der Großteil der Bevölkerung in der Sonne räkelt.

Das Sommerloch der Medien hat deswegen schon für die ein oder andere witzige und skurrile Geschichte gesorgt, die es unter normalen Umständen niemals in die Nachrichten geschafft hätte. So wurde beispielsweise 2011 über die Kuh Yvonne berichtet, die ihrem Besitzer entwich und drei Monate nicht wieder eingefangen werden konnte. Im gleichen Jahr sorgte die Liebesgeschichte zwischen dem Schwan „Schwani“ und einem Traktor für Aufregung. 2016 schaffte es „Problemstorch Ronny“ in die Zeitung, der mit seinem lauten Rumgehacke die Glambecker Bürger in den Wahnsinn trieb.

Aber nicht nur in den Medien führt das Sommerloch zu einer gewissen Langeweile, sondern auch bei einem selbst kann man beobachten, wie Sommer, Sonne, Sonnenschein zu einem ganz persönlichen Sommerloch führen: Es ist zu heiß zum Arbeiten oder anderen produktiven Beschäftigungen nachzugehen. Die meisten der Freunde und Bekannten sind im Urlaub oder man befindet sich selbst im Urlaub. Der mangelnde Input spiegelt sich in der eigenen Inspirationslosigkeit wieder. Es fühlt sich so an als wäre nicht nur der Deutsche Bundestag in Sommerpause, sondern die eigene Energie und Inspiration gleich mit.

Das Schöne ist, dass es allen mit der Inspirationsflaute und Sommerträgheit gleich zu gehen scheint. Man kann also das Faulenzen am See und die Sommernächte mit Freunden ohne schlechtes Gewissen genießen. Lasst uns also die Freizeit in der Sonne verbringen, Eis essen und die nächste skurrile Tierstory abwarten.

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Bildquelle: unsplash, CO0 Lizenz