Hund und Katze

Fütterer is(s)t anders: Warum wir Katzen streicheln und Schweine essen

Nicht nur in unseren Handlungen reproduzieren wir den Speziesismus. Er begegnet uns auch in der Sprache. Gerade in Beleidigungen ist er wiederzufinden. Aussagen wie „Du dumme Kuh!“ oder „Du blöde Ziege!“ haben wir sicher alle schon mal getätigt und auch Adjektive oder Verben können Speziesismus enthalten. Wer albern ist, ist affig und wer sein Essen verschlingt, der frisst.

Das mag zunächst übertrieben klingen, ist es bei näherem Hinsehen jedoch überhaupt nicht. Denn, ob wir es wollen oder nicht: Tiere sind fühlende Lebewesen. Da können wir uns noch so sehr überhöhen oder abgrenzen. Ein Tier spürt Schmerzen bei der Schlachtung und es leidet, wenn es in zu kleinen Käfigen gehalten wird.

Gemeinsam mit bekannten YouTuber*innen, Influencer*innen und anderen prominenten Persönlichkeiten setzt PETA sich nun gegen ebendiesen Speziesismus ein. In ca. fünfminütigen Videos erklären die Prominenten, was Speziesismus ist und wie er ihre Lebenswelt beeinflusst. Gemeinsam fordern sie Grundrechte für Tiere. Hierbei geht es natürlich nicht darum, das Tier dem Menschen gleichzustellen (Keine Angst, hier fordert niemand ein Wahlrecht für Nacktschnecken). Aber es geht um ein Recht auf Leben und auf Unversehrtheit.

Ist das ein Luxusproblem?

Nun gibt es Stimmen, die behaupten, bei Speziesismus handle es sich um ein Luxusproblem. Man solle doch erst einmal alle Menschen gleichstellen.

Das klingt zwar im ersten Moment logisch, kommt gedanklich jedoch aus der falschen Ecke. Denn die Denkstruktur der Diskriminierung ist dieselbe. Ich bin besser als du. Da ist es egal, ob es sich um Hund, Katze, Maus oder Mensch handelt. Diskriminierung ist falsch und sie fordert immer Opfer.

Und wer nun immer noch nicht überzeugt ist, der kann sich ganz einfach an eine Weisheit halten, die nicht nur Ella in der Kita gelernt hat:

Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.

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Bildquelle: Sharon McCutcheon von Pexels; CC0-Lizenz