Die sportlichsten Städte Deutschlands
In einer vom Sportartikel-Hersteller Reebok veröffentlichten Studie werden die deutschen Städte nach ihrer Aktivität und ihren Sportmöglichkeiten analysiert. Unter Anwendung von sechs Kriterien ergibt sich somit ein interessantes Ranking.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden 75 bis 150 Minuten Bewegung pro Woche als notwendig erachtet, um sich ausreichend körperlich zu aktivieren. Dabei macht es jedoch einen Unterschied, in welcher Intensität und Regelmäßigkeit die sportliche Aktivität ausgeführt wird.
Die vorliegende Studie versucht nun mit verschiedenen Kriterien ein Gesamtbild über die Aktivität der deutschen Städte zu schaffen. Dabei wurden zum einen die Möglichkeiten und Voraussetzungen von sportlicher Aktivität berücksichtigt, zum anderen die tatsächliche Bewegung der Bewohner*innen. Als hilfreiche Voraussetzungen wurden die Anzahl der Grünflächen und Parks gezählt, sowie die kostengünstigsten Fitnessstudios verglichen. Als Kriterium für die Aktivität der aktuellen Bevölkerung wurden Mitgliederzahlen in den Fitnessstudios und die Arbeitswege untersucht. Menschen, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Arbeit kommen, wirkten sich also positiv auf die Statistik aus. Das letzte Kriterium, welches den Stellenwert von Sport verdeutlichen soll, sind die prozentualen Google-Suchanfragen zu Themen wie Sport und Fitnessgeräten.
Fragwürdige Methodik – interessante Erkenntnisse
Mit der Studie wurde scheinbar versucht, ein umfassendes Bild über die Sportlichkeit deutscher Städte zu gewinnen. Die Auswahl und Umsetzung der Kriterien lassen allerdings nicht auf eine ausgefeilte empirische Forschung schließen. Dafür fehlen beispielsweise Zahlen zur Aktivität in Sportvereinen oder Daten zur Ernährung der Menschen. Außerdem sorgt die Verwendung von absoluten Zahlen für ein verzerrtes Bild. So werden beispielsweise die Anzahl der Parks, sowie die Mitglieder im Fitnessstudio nicht umgerechnet auf die Gesamtfläche bzw. die Einwohnerzahlen der einzelnen Städte. Auch wenn nur Großstädte in die Studie mit einbezogen wurden, schneiden größere Städte logischerweise besser ab als kleinere. Das Kriterium des günstigsten Fitnessstudios der Stadt ist zudem stark abhängig von den grundsätzlichen Lebenshaltungskosten der Stadt und sagt nicht unbedingt etwas über die Sportfreundlichkeit aus. Die Methodik der Studie weist also durchaus einige Lücken auf und die Ergebnisse sind nur mit Vorsicht zu genießen. Dennoch lassen sich einzelne interessante Erkenntnisse aus den Statistiken gewinnen.