#stupidwalkchallenge: Spazierengehen gegen Stress und Depression

Ody: Spaziergänge scheinen ein echtes Wundermittel zu sein: Woran liegt das?

Charlotte: Gehen ermutigt uns, mit der Natur in Verbindung zu treten, uns auf die Umwelt um uns herum zu konzentrieren und eine Auszeit vom Bildschirm zu nehmen. Das alles trägt dazu bei, uns zu zentrieren und zu erden. Außerdem hilft es uns, eine Auszeit vom Alltagsstress zu nehmen und fördert so unsere mentale Gesundheit.

Ody: Muss ich auf etwas ganz besonders achten, wenn ich mir eine Route aussuche?

Charlotte: Es ist sehr wahrscheinlich, dass die therapeutische Wirkung des Gehens am besten zum Tragen kommt, wenn man sich mit allen Sinnen auf die Umgebung einlassen kann. Konzentriert euch darauf, in der Gegenwart zu sein. Hört auf Geräusche in der Umgebung und achtet darauf, was ihr bei eurem Spaziergang sehen oder riechen könnt. Am meisten profitiert ihr bzw. eure mentale Gesundheit von einem Spaziergang, wenn ihr dabei nicht auf eure mobilen Geräte schaut. Das Hören von Musik und Podcasts lenkt uns eher ab. Wenn wir mit einer anderen Person spazieren gehen, stärken wir zusätzlich unsere sozialen Beziehungen. Das kann auch einen positiven Einfluss auf unsere mentale Gesundheit haben.

Ody: Wie viel Zeit sollten wir durchschnittlich an der frischen Luft verbringen?

Untersuchungen haben ergeben, dass 30 Minuten tägliches Gehen bei der Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen ebenso wirksam sein kann wie Antidepressiva. Deswegen empfehle ich es, täglich mindestens 30 Minuten zu gehen.

Ody: Gibt es eine Uhrzeit, bei der Spaziergänge besonders gut wirken?

Charlotte: Nein, das hängt von den individuellen Vorlieben ab und davon, was am besten in euren Alltag passt. Gehen sollte etwas sein, das Spaß macht und nicht eine weitere Aufgabe auf der To-do-Liste.

Ody: Wie wichtig ist es, eine feste Routine (Uhrzeit oder Pfad) einzuhalten? Kann dies Einfluss auf die Qualität des Spaziergangs haben?

Jeder Mensch ist anders und daher ist auch das, was wir als hilfreich für unsere psychische Gesundheit empfinden, unterschiedlich. Manche Menschen mögen Routine, andere mögen Spontanität und Abenteuer. Entscheidet euch für das, was euch gut tut. Routinen können dazu beitragen, die tägliche Aktivität als Teil unseres Lebens zu verankern. Außerdem kann eine Spazier-Routine uns ein Gefühl von Stabilität vermitteln. Das hilft uns vor allem dann, wenn sich andere Dinge um uns herum verändern.

Ody: Vielen Dank für das Interview!

*Alle Antworten sind von Charlotte Armitage und wurden aus dem Englischen übersetzt.

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Bildquelle: Pexels; CC0-Lizenz