diverse Verhütungsmethoden

Verhütung ist kompliziert – myuterus berät dich persönlich

Meine Beraterin Marion Bredl klingt freundlich und aufgeschlossen am Telefon, ich fühle mich direkt wohl. Sie lässt sich meine aktuelle Lebenssituation (Studium und ich möchte absolut kein Risiko eingehen, schwanger zu werden) sowie Erfahrung mit Verhütung (aktuell Hormonspirale) schildern. Ich stelle Fragen, für die ich bei meiner Frauenärztin nie ausführliche Antworten bekommen habe. Bredl erklärt mir, dass meine jahrelange Pilleneinnahme das Wachstum meiner Gebärmutter verzögert hat (hätte mir das mal jemand gesagt als ich 14 war!) und dass die Krämpfe, die ich immer nach dem Sport bekomme, durch Reibung der Spirale verursacht werden.

Wir sprechen verschiedene Alternativoptionen für mich durch, zum Beispiel die Kupferspirale, um auf die Hormone zu verzichten. Bredl versetzt sich in meine Situation, macht Vorschläge, ohne mich dabei in eine bestimmte Richtung lenken zu wollen. Sie betrachtet Verhütung ganzheitlich, auch die Themen Kondome und Geschlechtskrankheiten, Depressionen und mentale Gesundheit spricht sie an. Sie will Frauen auch das Selbstbewusstsein geben, beim Sex auf das Kondom zu bestehen und sich nicht zu Risiken überreden zu lassen. Sie zeigt den Zusammenhang zwischen Sex, hormoneller Verhütung und mentaler Gesundheit auf und macht behutsam auf schwierige Themen aufmerksam.

Das Ziel ist es, dass Frauen gesund sind und sich wohlfühlen. Sie sollen die bestmögliche Methode für sich und ihre Situation finden. Auch gesunde Ernährung und ein Check der Vitalwerte empfiehlt meine Beraterin, bei alldem zeigt sie Verständnis für meine Probleme und Sorgen.

Ich werde ernst genommen und mir muss nichts peinlich sein.

Die Beraterin ist erfahren und kann deshalb heraushören und antizipieren, was in meiner Situation eine Option ist und was nicht. Sie ist Profi im Zuhören und im Erklären.

Diese Beratung hätte ich mir gewünscht, als ich 14 war und zum ersten Mal verhütet habe. Wir sind viel zu wenig informiert, diese Form der Aufklärung gehört in den Schulunterricht. Dabei geht das Thema nicht nur Mädchen an, sondern auch Jungs sollten erfahren, wie Verhütung funktioniert und was für eine Last sie für Mädchen und Frauen sein kann. Schließlich sollte man sie mit in die Verantwortung nehmen, was Verhütung und Vermeidung von Geschlechtskrankheiten angeht und auch die reversible Vasektomie sollte häufiger angesprochen werden.

Verhütung wird immer noch zu wenig thematisiert, Frauen nehmen krasse Nebenwirkungen auf sich, ohne zu wissen, dass es auch anders geht. Wir müssen für bessere Verhütungsmittel und weitere Forschung kämpfen, denn der aktuelle Stand ist schlicht unter dem Niveau, was die Wissenschaft erreichen könnte.

Die Beratung lege ich jeder Frau ans Herz, aber ich verstehe, dass 55€ vor allem für junge Frauen viel Geld sind. Deshalb sollten Heilpraktiker*innen wie Marion Bredl von Bildungsministerien bezahlt werden, dass sie diese Beratung in Schulen und Universitäten anbieten. Oder sie sollte von der Krankenkasse bezahlt werden. Denn Frauengesundheit ist wichtig und sollte in unserer Welt kein Luxusprodukt sein!

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!

Photo by Reproductive Health Supplies Coalition on Unsplash