Kein Panda mehr, aber immer noch mit Maske: Cro feiert Jubiläum. Bild: © Sonos/ Sebastian Schuster

10 Jahre „Raop“ – Cro feiert Jubiläum

Waschechte Mainstream-Mucke

Cro hat schon diverse Nummer-eins-Hits veröffentlicht: Jedes seiner Studioalben, von „Raop“ (2012) über „Melodie“ (2014) bis hin zu „tru.“ (2017) und „Trip“ (2021) erreichte in Deutschland Platz eins der Charts – seine ersten beiden Alben erhielten sogar mehrfach Gold. Er selbst bezeichnet seine Musik als eine Mischung aus Rap und Pop-Musik, daher auch die Eigenbezeichnung „King of Raop“. Etwas dick aufgetragen der Titel, möchte man meinen. Doch der Erfolg gibt ihm Recht, schließlich ist kaum ein*e Rapper*in so radiotauglich wie er – so sehr sogar, dass er zu seinem zehnjährigen Jubiläum eine Kooperation mit Sonos eingeht und als erster deutschsprachiger Künstler seine eigene Radiostation bekommt: Unter dem Titel „Count your Blessings“ laufen von Cro persönlich ausgewählte Tracks und Songs. Neben seiner eigenen Musik finden sich dort auch Songs wieder, die ihn bei seiner Arbeit inspirieren. Außerdem gibt der Künstler tiefere Einblicke in die Person, die hinter der Maske steckt und erzählt Anekdoten aus seiner Schulzeit und Künstlerlaufbahn.

Ist das Rap oder kann das weg?

Sein Rap-Stil hat dem Künstler jedoch nicht nur Lob und Anerkennung gebracht, sondern auch viel Häme und Spott: Ein Rapper, der Wohlfühlmusik macht und über die Liebe rappt – Musik, in der immer die Sonne scheint. Das gab es zu der Zeit und in dieser Form im deutschen Hip-Hop noch nicht, der sonst vor allem mit Gangsta- und Straßenrap in Verbindung gebracht wurde. Entsprechend wurde der softe Rapper mit seiner Radiokompatibilität von einigen Vertretern der Szene und deren Hörer*innen häufiger als Lachnummer wahrgenommen statt als Teil des Hip-Hop-Kosmos.

Mir geht es da ähnlich, denn obwohl ich nie ein Gangsta-Rap-Fan war – Pop-Musik konnte ich schon damals und kann ich immer noch nicht leiden –, so war der Gedanke eines im Mainstream so beliebten und erfolgreichen Rappers in meiner Kindheit doch befremdlich für mich. Mit dem Alter kommt aber (meist) auch die Reife zu erkennen, dass Musik auch abseits des eigenen Geschmacks stattfinden darf und heute bin ich selbst ein Verfechter dafür, Deutsch-Rap als die Kunstform anzusehen, die er nun mal ist – in all seinen Ausprägungen und Richtungen, die auf den ersten Blick nicht allzu viel gemeinsam zu haben scheinen, aber irgendwie doch Teil eines großen Ganzen sind. Heute bleibt mir also nichts anderes übrig, als zu sagen: „Hut ab, läuft bei dir!“

Count your Blessings“ gibt es nur bei Sonos.

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Bildquelle: © Sonos/ Sebastian Schuster