Ein Mann sitzt am Schreibtisch. Er scheint müde und frustriert.

Arbeiten in der Pandemie: Zwischen Stress und Entlastung

Produktivität und Belastbarkeit

Während jede*r Dritte angibt, hinsichtlich Motivation und Produktivität keine Veränderungen feststellen zu können, teilen sich bei insgesamt 40 Prozent der Berufstätigen die Meinungen: 21 Prozent geben an, dass sie im Homeoffice produktiver sind, während 20 Prozent sich aktuell schneller ablenken lassen. Rund ein Drittel der Teilnehmer hat das Gefühl, mehr arbeiten zu müssen, da durch die räumliche Distanz der Arbeitsprozess in den Hintergrund gerät und sich der Fokus der Arbeitgebenden allein auf die erzielten Ergebnisse richtet. Für jede*n Vierten entstehen in der momentanen Situation zusätzliche Belastungen, die sich vor allem durch die fehlende Struktur im Arbeitsalltag sowie die mangelnde Abgrenzung von Beruflichem und Privatem erklären lässt. Dadurch, dass sich Arbeitsplatz und Wohnraum plötzlich am selben Ort befinden, fällt es vielen Befragten schwer, nach Dienstschluss abschalten zu können: Die Work-Life-Balance gerät aus dem Gleichgewicht.

Wünsche an das Arbeiten der Zukunft

Es bleibt die Frage, wie sich die Beschäftigten ihren Alltag nach der Corona-Krise vorstellen. Soll Arbeit in Zukunft komplett anders organisiert werden? Und wie wird die Homeoffice-Zeit das Arbeitsleben nach der Pandemie beeinflussen? Fest steht für die Hälfte der Befragten, dass eine reine Arbeit von zuhause für sie keine realistische Option darstellt. Unter keinen Umständen wollen sie ihre Kolleg*innen von nun an nur noch über den Bildschirm sehen oder ein Leben lang am eigenen Schreibtisch sitzen – Face-to-Face-Kontakte, gemeinsame Unterhaltungen oder After-Work-Treffen sind ihnen wichtig. Ein weit verbreiteter Wunsch ist es stattdessen, pro Woche zwei bis drei Homeoffice-Tage einlegen zu können, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherzustellen. Doch auch von einem losgelösten Arbeitsleben abseits räumlicher Grenzen träumen viele: Die Vorstellung, von überall auf der Welt am Computer arbeiten zu können und so fremde Länder und Kulturen entdecken zu können, erfreut sich großer Beliebtheit. 38 Prozent der Befragten sehen außerdem feste Arbeitszeiten als überflüssig an und würden es bevorzugen, die Aufgaben und Termine frei über die Wochen und Tage verteilen zu können. Und ganze 67 Prozent haben einen Wunsch, der sich wohl weniger an den Arbeitgeber als an die Politik richtet: Sie möchten am liebsten auf den täglichen Stau verzichten.

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Quelle: HEM-Studie, Deutsche Tamoil

Bildquellen: Deutsche Tamoil GmbH, Tima Miroshnichenko on Pexels, CC0-Lizenz