Was macht eine „gute“ Arbeit aus?
Wie ein schriller Schrei reißt dich der Wecker aus dem Schlaf, draußen ist es noch dunkel. Die Dusche braucht ewig, bis sie warm wird, und zum Frühstück gibt es nur trockenes Brot, wenn überhaupt. Am schlimmsten ist aber, dass wieder Montag ist, der Beginn einer neuen, anstrengenden Woche. Wieder fünf Tage, die es gilt, hinter sich zu bringen, nur um das rettende Wochenende zu erreichen. Und dann kommen noch diese ganzen YouTube- und Instagram-Möchtegern-Gurus daher und prahlen damit, wie sie bereits um vier Uhr morgens aufstehen, zehn Kilometer laufen, ein ausgiebiges Frühstück zu sich nehmen und sich dann mit breitem Grinsen vor den Rechner setzen. Natürlich sieht so nicht das echte Leben aus, dennoch fragt man sich manchmal, woher die eigene Antriebslosigkeit in der Arbeit kommt.
Mit diesen Gedanken bist du nicht allein. Eine Studie des dänischen Unternehmens Peakon untersuchte in den letzten fünf Jahren die globale Mitarbeiterzufriedenheit und sammelte 80 Millionen Antworten aus über 160 Ländern, neun Branchen und verschiedensten Altersgruppen (unter 25 Jahre bis über 65 Jahre). Nirgendwo sonst sind die Arbeitnehmer so unmotiviert wie in Deutschland (23 Prozent) – abgesehen von der Generation Z. Aus einem einfachen Grund ist fast jede*r zweite*r junge Erwachsene mit seiner Arbeit zufrieden: Sie fragen nach dem „Warum“ und suchen den Sinn hinter der Arbeit. Wir haben uns virtuell mit der Corporate Social Responsibility Expertin Janne Klar getroffen und mit ihr über das Thema gesprochen.
Warum lässt sich der Trend beobachten, dass Gehaltserhöhungen und Beförderungen zwar schön sein mögen, aber speziell die Generation Z auch einen Sinn hinter der Arbeit fordert?
Aus Gesprächen mit jüngeren Menschen weiß ich, dass sie sich häufig überfordert fühlen. Es gibt viele Wahlmöglichkeiten. Positiv betrachtet gibt es viele verschiedene Türen, durch die man gehen könnte, einige haben aber die Sorge, falsche Entscheidungen zu treffen. Sie sind orientierungslos und wünschen sich eine klare Richtung und Halt.
Und was bedeutet es, „etwas Sinnvolles“ arbeiten zu wollen?
Wir verbringen viel Zeit unseres Lebens mit unserer Arbeit. In der Regel 40 Stunden pro Woche, oft aber auch mehr. Deshalb wünschen sich immer mehr Menschen mit ihrer Arbeit auch etwas Sinnvolles zu tun, zu helfen und einen Beitrag für die Allgemeinheit zu leisten. Auf diese Art und Weise wird die Arbeit nicht nur ein Mittel zum Zweck, um Geld zu verdienen, sondern zugleich zu einer erfüllenden Tätigkeit. Was als sinnvoll empfunden wird, kann individuell sehr unterschiedlich sein.