Pinker Latexhandschuh

Pinky Gloves: Wenn Männer Produkte für Frauen entwerfen

Carsten Maschmeyer, ebenfalls Juror, sagt, dass ihm eine Frau im Team fehlt. Darauf antworten die beiden, dass sie sich bei der Produktentwicklung immer eng mit Frauen abgesprochen haben. Bleibt die Frage, welche Frauen bzw. Menstruierenden das gewesen sein sollen.

Ralf Dümmel, ein weiteres Jurymitglied, investiert dann tatsächlich in Pinky. Eine mehr als schwache Leistung, nicht nur von den Männern selbst, sondern auch von der Jury, die Lobhymnen auf das Geschäftskonzept singt.

Das Schlimmste daran ist, dass man das Gefühl hat, dass den Investor*innen und Gründern tatsächlich nicht bewusst ist, wie unnötig und stigmatisierend ihr Produkt ist. Die Periode ist ein natürlicher Teil des Lebens aller Menstruierenden, und dieser gehört nicht totgeschwiegen und möglichst unsichtbar gemacht, sondern sollte als das akzeptiert werden, was er ist.

Auf der Website von Pinky steht aber immerhin, dass das Produkt vor allem für fremde Haushalte, Festivals und andere öffentliche Toiletten geeignet ist, auf denen häufig kein Mülleimer verfügbar ist. Für Haushalte ohne Badmülleimer gilt:

Und öffentliche Toiletten ohne Mülleimer habe ich selten gesehen. Aber für den Fall, dass das auf Festivals oder zu anderen Anlässen tatsächlich vorkommt: Mal angenommen, ich wollte aus irgendeinem Grund kein Toilettenpapier oder Taschentücher benutzen – was hält mich davon ab, einen gängigen Latexhandschuh mit aufs Festival zu nehmen? Dass der höchst innovative Klebestreifen fehlt? Oder etwa doch, dass ein normaler Latexhandschuh selten pink ist?

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Bildquelle: Anna Shvets on Pexels; CC0-Lizenz