Ein Paar steht an einem See, sie lehnt sich an ihn

So liebt Deutschland in Corona-Zeiten

Streit und Trennungen

Es geht allerdings auch anders: Einigen Paaren scheint das ständige Zusammensein oder die allgemeine Situation in der Welt ziemlich aufs Gemüt zu schlagen. 19% berichteten, dass sie während der Pandemie häufiger streiten würden oder genervt voneinander seien, 6% haben sogar in Erwägung gezogen, sich zu trennen. Jede zehnte Person in einer Beziehung fühlte sich durch die räumliche Nähe zunehmend eingeengt, 9% bemängelten zudem, dass sich ihr*e Partner*in zu sehr gehen ließe und nicht mehr ausreichend auf sein*ihr Äußeres achte. Besonders bei jungen Paaren sind die Werte überraschend hoch: Unter den 18- bis 29-Jährigen gab es in 32% der Fälle häufiger Konflikte, 11% dachten zum Zeitpunkt der Studie über ein Ende ihrer Beziehung nach und insgesamt jeder dritte Mann unter 30 gab an, dass die Corona-Krise mindestens einen negativen Effekt auf seine Partnerschaft hatte.

Umzug, Hochzeit und Kinder

Obwohl im Jahr 2020 und 2021 nicht an große Feiern zu denken war und 7% der befragten Paare ihre Hochzeitsfeier verschieben mussten, fanden einige Liierte die Zeit, den nächsten großen Meilenstein in Angriff zu nehmen. Ebenfalls 7% haben sich während der Pandemie verlobt, 5% schafften es tatsächlich, standesamtlich zu heiraten. Beinahe jedes zehnte Paar ist dauerhaft oder vorübergehend zusammengezogen, in der Generation U30 waren es sogar 24%. Der Baby-Boom hingegen blieb aus: Zwar durften 7% der Teilnehmer*innen Nachwuchs willkommen heißen, ein größerer Teil (9%) entschied sich jedoch zunächst gegen ein (weiteres) Kind. Das Beste kommt allerdings zum Schluss: Auch die schönste Nebensache der Welt erfreut sich in Zeiten von Corona wachsender Beliebtheit. Etwa jedes fünfte Pärchen gab an, seit dem Ausbruch der Pandemie mehr Sex zu haben – Ausgangsbeschränkungen und sozialer Isolation sei Dank. Trotz allem hoffen wir vor allem für diejenigen, deren Beziehung unter den aktuellen Bedingungen leidet, dass wir die Corona-Krise bald hinter uns lassen können.

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Bildquelle: Milan Popovic on Unsplash, CC0-Lizenz