4 Frauen in Kostümen aus einer Limosine

„JGA – Jasmin. Gina. Anna.“ – Eine Komödie mit Tiefgang

Der Film JGA. Jasmin. Gina. Anna. erzählt die Geschichte von drei Freundinnen, die beim Jungesellinnenabschied von der Braut und der restlichen Gruppe wegen Schwangerschaft und kranken Kindern sitzen gelassen werden. Sie machen sich trotzdem auf dem Weg nach Ibiza – ohne Braut aber mit dem festen Ziel mal wieder das Leben zu genießen. Als Jasmin dann auf ihren Exfreund Tim trifft, der seinen Jungesellenabschied auf Ibiza feiert, geht das Abenteuer richtig los. 

Der Film handelt von Themen, die jeder kennt: Single-Sein, die Angst vor der Einsamkeit und die Bedeutung von Freundschaft. Regisseur Alireza Golafshan bringt es auf treffende und unterhaltsame Art auf den Punkt. Die Themen kennt auch der Cast selbst: 

Tim hat FOMO (Fear of Missing Out). Das ist sein Hauptproblem. Ein Problem, mit dem ich sehr viel anfangen kann, und was ich sowohl bei mir als auch in meinem Freundeskreis beobachte.“

Dimitrij Schaad (Tim)

Heutzutage ist es schon gang und gäbe, dass man überall dabei ist und nichts mehr verpassen will. Das Entscheiden fällt einem schwer in einer Welt, in der man ständig die Wahl zwischen einem Haufen an Optionen hat. Außerdem hört sich keiner gerne Geschichten von Abenden an, bei denen man nicht dabei war oder schaut die Instagram-Stories der Freunde, während man allein zuhause sitzt. Dieses Phänomen hat mit FOMO einen Namen bekommen. 

Allein an dem Wort Single ist ja schon so viel falsch. Single – allein, einsam. Man ist eben nicht allein als Single, man hat Freundinnen, man hat Familie, Hobbies, Arbeit. Ich denke, es ist ganz wichtig im Leben, dass man nicht all sein Glück von seinem Partner/ seiner Partnerin und einer Beziehung abhängig macht. 

Taneshia Abt (Gina)

In den Anfang und Mitte 20ern ist es noch cool Single zu sein. Man will sich noch ausprobieren, verschiedene Typen daten und sich so jung festzulegen ist ja auch wirklich verrückt. Ende der 20er heiraten die ersten Freund*innen, bekommen Kinder oder kaufen sich ein Haus. Langsam zieht der geregeltere Lebensstil ein und es wird nicht mehr jedes Wochenende wild einen draufgemacht. Das Single-Dasein wird schon schwerer, besonders auf all den Feierlichkeiten, wo man allein hinmuss und das Glück der anderen bewundern kann. Wenn dann die 30 überschritten ist, geht die Torschlusspanik richtig los.

Die Option, dass man sich auch einfach allein wohlfühlt und ein glückliches Leben führt, wird oft gar nicht in Betracht gezogen. Auch für Luise Heyer (Jasmin) war das eine Sozialisierung, die sie mitbekommen hat und an der sie sich immer orientiert hat. Sich davon wieder zu lösen, war ein Prozess.

„Einsamkeit kenne ich gut. Es gab Zeiten, in denen ich mich sehr einsam gefühlt habe, auch in großen Gruppen. Ich glaube, dass Einsamkeit in den letzten zwei Jahren ein riesiges Thema unserer Gesellschaft war“

Trystan Pütter (Simon)

Während der Corona-Pandemie hat die Einsamkeit nochmal eine ganz neue Bedeutung bekommen. Während eines Lockdowns oder der Quarantäne ist man plötzlich ganz allein. Um der Einsamkeit der Wohnung zu entfliehen, trifft man sich normalerweise mit Freund*innen oder stürzt sich ins Getümmel der Stadt. All das war in den letzten zwei Jahre nur eingeschränkt möglich. Besonders wenn man allein lebt, stellt das eine Herausforderung dar. Wir haben alle ganz neu zu schätzen gelernt, was Gemeinschaft und Freundschaft bedeuten. 

Aus seinem persönlichen Leben berichtet Dimitrij Schaad (Tim), dass Freundschaft für ihn, je älter er wird, immer bedeutender wird. Sie stellt eine Konstante dar, im Gegensatz zu vielen Beziehungen, die nicht mehr in seinem Leben sind.

Auch im Film wird besonders die Freundschaft der drei Frauen immer wieder hervorgehoben. Egal welche Herausforderung auch kommt, am Ende halten die drei zusammen. Auch abseits der Kamera haben sich Luise Heyer (Jasmin), Taneshia Abt (Gina) und Teresa Rizos (Anna) blendend verstanden. 

„Es gab da eine Dynamik, die mit den Figuren fast wie verschmolzen ist. Wir dachten zwischenzeitlich: Jetzt sind wir zu dritt unterwegs und benehmen uns gerade eigentlich so wie Jasmin, Gina und Anna. Manchmal konnten wir gar nicht mehr richtig abschätzen, ob wir uns gerade in den Figuren bewegen oder ob wir das selbst sind.“ 

Luise Heyer (JAsmin)

Die Chemie zwischen den Schauspieler*innen kann man auch als Zuschauer*in bemerken und auch, dass der Cast ordentlich Spaß hatte bei den Dreharbeiten. Trystan Pütter (Simon) hat besonders die Zusammenarbeit mit Axel Stein (Stefan) enorm Freude bereitet: „Mit Axel Stein zu improvisieren, spielt sich schon auf sehr hohem Niveau ab. Es ist wie eine Art kleiner Fecht-Kampf mit Gags. Es macht wahnsinnig viel Spaß.“ Für Taneshia Abt (Gina) hat der Film eine ganz besondere Bedeutung, da es für sie mit einem Lebenstraum verknüpft ist: „Ich erinnere mich noch an den Moment, als ich das Drehbuch bekommen habe. Das war mitten im Lockdown, ich hatte tatsächlich gerade erst eine Absage für ein anderes Projekt bekommen und war ganz schön gefrustet. Und dann habe ich dieses Drehbuch in den Händen gehalten. Ich lese das und denke, ich muss Gina spielen.“

Auch für den Regisseur Alireza Golafshan findet der Cast mehr als nur Lob. Auf die Frage was Trystan Pütter überzeugt hat bei JGA mitzuwirken, erwidert er: „In dem Fall hat mich der unermüdlich großartige Regisseur Alireza Golafshan überzeugt. Er braucht nur „Hallo“ sagen und man will mit ihm arbeiten. Ich glaube, ich hätte auch das Telefonbuch mit ihm gedreht.“

Und Dimitrij Schaad lobt besonders: „Schauspieler sind keine besonders sozialen Menschen. Schauspieler sind grundsätzlich sehr anstrengende Menschen. Unglaublich, wie Alireza es geschafft hat, sieben sehr meinungsstarke Individuen so zu verbinden, dass alle zusammen wunderbar funktioniert haben und wir tolle Abende, tolle Gespräche und eine wahnsinnig gute Arbeitsatmosphäre hatten“

Alireza Golafshan und der Cast von JGA schaffen es in dem Film die Lebensart einer Generation widerzuspiegeln. Dabei ist die Message des Films eindeutig: Man ist als Singel nicht einsam und mit einem ist nichts verkehrt. Beziehungen kommen und gehen, aber wahre Freundschaften bleiben ein Leben lang. Und wenn der 0815 Lebensplan der Gesellschaft nicht deinem tatsächlichen entspricht, dann ist das mehr als okay.

Ab dem 24.03, ist der Film in den Kinos. Hier geht es zum Trailer des Films:

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Bildquelle: Szenenbild JGA