LiebesLeben: Es ist kompliziert
Natürlich muss man eine Person heiß und den Sex mit ihr gut finden, um sich über einen längeren Zeitraum mit jemandem treffen zu wollen. Der Reiz der Sache soll schließlich nicht verloren gehen. Dafür sind aber nicht allein Optik und Sex entscheidend, sondern noch eine ganze Reihe anderer Dinge – zum Beispiel Charme, Charisma und Intelligenz.
Charme und Charisma sind Eigenschaften, die schwer greifbar sind und die jemandem entweder von Natur aus gegeben sind oder eben nicht. Man kann nicht lernen, charmant oder charismatisch zu sein. Spoiler: Die meisten Kerle können nicht von sich behaupten, dass auch nur eine dieser Eigenschaften auf sie zutrifft.
Derartige Erwartungen entstehen aber erst durch Erfahrungen. Das ist der Grund, warum es früher leichter war: Man war schlichtweg unerfahren und hatte dementsprechend auch viel geringere Ansprüche. Man wollte jemanden, der gut aussieht, der fürsorglich ist und dem man vertrauen kann. Aber das war’s dann auch schon. Man wusste noch viel weniger über sich selbst und darüber, welche Eigenschaften gut zur eigenen Person passen und darüber hinaus auch dafür sorgen, dass das Interesse nicht nachlässt, dass die Spannung erhalten bleibt.
Wenn man älter wird, sich selbst zunehmend besser kennt und mit der Zeit lernt, immer mehr für die eigenen Bedürfnisse einzustehen, wählt man Menschen kritischer aus. Und selten ist jemand gut genug, um für eine Freundschaft Plus – geschweige denn eine Beziehung – in Frage zu kommen. Klar, es ist nicht unbedingt notwendig, aber schon von Vorteil, jemanden zu haben, mit dem man schlafen kann, der einem aber gleichzeitig auch Zuneigung entgegenbringt – eben weil man mit der Zeit mehr Wert auf die eigenen Bedürfnisse legt und fast jeder Mensch nun einmal auch ein Bedürfnis nach Sex und Nähe hat. Man steht also vor der Wahl: Entweder man gibt sich mit jemandem zufrieden, der die eigenen Ansprüche eigentlich nicht erfüllt, oder man lässt es halt ganz. Ein Dilemma, denn beide Szenarien sind nicht gerade optimal.