Ein Clownfisch blickt traurig in die Kamera. Bild: Unsplashri

Rettet Nemo

Das große Aber

Die Klimapufferfunktion der Meere bildet von Natur aus ein ausgeklügeltes System. Um den CO2-Gehalt aus der Atmosphäre pumpen zu können, muss dieses System jedoch in Takt sein. Durch Überfischung, Plastikmüll und Übersäuerung der Ozeane werden die Lebensbedingungen der Meeresbewohner zunehmend erschwert. Die Folge: tote Korallenriffe – dezimierte Fischbestände, am Rande des Kollapses – Anreicherung von Quallen in den Meeren. All dies sorgt für ein Ungleichgewicht im empfindlichen Ökosystem der Meere. Zugleich zerpflügen die Grundschleppnetze der Fischerei den Meeresboden, wobei große Mengen des im Sediment gebundenen Kohlenstoffs freigesetzt werden. Mit dem Meer haben wir einen Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel. Denn feststeht: Das zu viel produzierte CO2 muss aus der Atmosphäre wieder entfernt werden. Aber selbst diesen fein ausgeklügelten Puffer setzen wir Menschen großen Gefahren aus.

Was also tun?

Die Ozeane brauchen Zeit sich zu erholen. Bis jetzt sind aber gerade einmal sieben Prozent der Weltmeere geschützt. Das ist zu wenig. Glücklicherweise haben die Vereinten Nationen beschlossen, bis 2030 ein Drittel der Ozeane unter Schutz zu stellen.

Gleichzeitig entscheiden auch immer wir selbst mit. Wir sollten nicht die Tragweite dessen unterschätzen, was jeder einzelne von uns tun kann – allein schon dadurch, welche Entscheidungen wir beim Einkaufen treffen.

Denn ja und nein sind gerade beim täglichen Konsum die effektivsten waffen unserer zeit.

Das eigene Einkaufsverhalten zu hinterfragen und den Konsum zu reduzieren, das sind die Mittel der Wahl. Am besten verzichtet man gleich ganz auf Meeresfisch. Denn schenkt man der Netflix-Doku Seaspiracy Glauben, so gibt es keinen nachhaltigen Fischfang und auch vermeintliche Siegel verschaffen bei der moralischen Orientierung keine Abhilfe. Eine Alternative kann Süßwasserfisch darstellen. Regionale Angebote und strengere Kontrollen sind hier möglich. Auch gibt es vermehrt vegetarische und vegane Produkte, die eine Verkostung wert sind.

Inspiriert unter anderem von Leschs Kosmos Vermüllt, versauert, ausgebeutet und der Doku Seaspiracy

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Bildquelle: David Clode on Unsplash; CC0-Lizenz