Dating-Phänomen Mosting: Wo die Gefühle Kehrtwende machen

Heute noch mit Liebe überhäuft und morgen dann plötzliches Stillschweigen: Wenn dir dieses Szenario bekannt vorkommt, dann hattest du bereits das Unvergnügen, diesem Phänomen in freier Wildbahn zu begegnen.

Fürs Verständnis brauchen wir erst ein wenig Hintergrundwissen in der Dating-Lingo. Beim Mosting handelt es sich nämlich um eine Kombination zweier Phänomene: Love Bombing und Ghosting.

Wie sieht das aus?

Zu Beginn der Dating-Phase zeigt sich das Love Bombing in seiner ganzen Pracht – es hagelt Liebesbekundungen, Kitsch und vor allem Aufmerksamkeit. Irgendwann folgt aber doch der fürs Ghosting typische Kontaktabbruch – nur noch schmerzhafter. Das gilt insbesondere für Leute, die ohnehin für Love Bombing empfänglich sind.

Dieses Verhalten erscheint uns zurecht höchst widersprüchlich: Wieso all die Zuneigung, wenn wir am Ende doch kommentarlos sitzengelassen werden? Wenn uns die andere Person wirklich liebt, dann würde sie das ja nicht tun. Und wenn nicht, dann merken wir das doch irgendwie, oder? Liebe sieht für uns auf jeden Fall anders aus.

Wer macht sowas?

Menschen, die zu Mosting-Verhalten neigen, haben ein klares Beziehungs- und/oder Kommunikationsproblem: Zu Beginn glauben sie womöglich noch daran, dass sie tatsächlich schwer verliebt sind – daher auch die Blumen, im wortwörtlichen und im übertragenen Sinne. Diese Liebesbeweise dienen jedoch nur zur Kompensierung der eigenen Verlustängste. Wenn es ihnen dann zu viel wird und sie mit ihren eigenen Emotionen nicht mehr zurechtkommen, klinken sie sich still und heimlich wieder aus.

Der beste Eigenschutz ist es, eine gesunde Skepsis gegen Love Bombing zu entwickeln: Echte Liebe braucht nämlich Zeit, um sich zu entfalten. Ein oder zwei Dates reichen in aller Regel noch lange nicht aus, um eine Entscheidung dieser Größenordnung zu treffen.

Diese Artikel könnten dich ebenfalls interessieren:

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!

Bildquelle: Pexels; CC0-Lizenz