Black Friday: Sparen, aber auf welche Kosten? Bilder: Unsplash

Black Friday: Fake-Angebote und Kinderarbeit

Black Friday: Der Endgegner für Nachhaltigkeit

Weitaus gravierender als die Zusatzbelastung für den Geldbeutel ist das Problem mit der Nachhaltigkeit. „Menschen, Umwelt und unser Klima“ würden am meisten unter dem Kaufrausch leiden, erklärt Viola Wohlgemuth gegenüber dem ZDF. Neben dem verantwortungslosen Umgang mit Rohstoffen würde auch soziale Nachhaltigkeit stark darunter leiden. So sei beim Abbau von Kobalt, welches unter anderem in der Herstellung von E-Autos oder Smartphones gebraucht wird, nach wie vor Kinderarbeit ein großes Problem. „Während Firmen wie Adidas in der Coronakrise hierzulande unter einen Rettungsschirm springen können, sind Fabrikmitarbeitende in Asien stellenweise fast verhungert“, kritisiert Wohlgemuth. Ohnehin ist gerade die Textilbranche ein großes Problem. Durch den Einsatz von Plastik und Chemikalien wird das Grundwasser verschmutzt, welches früher oder später im Meer landet und die dortige Artenvielfalt zerstört – was wiederrum eine Kettenreaktion auslöst und beispielsweise Fischer*innen um ihre Existenzgrundlage bringt. 

Für Verbraucher*innen ist es oft schwer die Nachhaltigkeit von Produkten nachzuvollziehen, was auch an fehlenden Informationen auf dem Produkt liegt. Wer wirklich sichergehen möchte, dass er oder sie nachhaltig einkauft, muss mindestens eine lange Recherchesitzung einplanen. Und das hat so gar nichts mit dem spontanen Kaufgeist des Black Fridays zu tun. 

Wie viel Kauffreude bleibt? 

Eine Frage, die Kunden für sich individuell beantworten müssen. Der Artikel soll nicht dazu dienen die Kauffreude zu zerstören, sondern vielmehr über die Konsequenzen aufklären, die sowohl Geldbeutel, Umwelt als auch Menschen zu spüren bekommen. Wer es mit dem eigenen moralischen Kompass vereinbaren kann dennoch mit vollbepacktem Warenkorb aus dem Laden zu kommen, soll es gerne machen. Und gegen zu viele Fake-Angebote kann man sich gerade im Internet einigermaßen schützen. Neben Preisvergleichen auf verschiedenen Websites ist es auch zu empfehlen regelmäßig Cookies zu löschen, damit Websiten kein persönliches Profil erstellen können. Auch der Inkognito-Modus oder Add-Blocker können befreiende Effekte erzielen. Aber am aller wichtigsten ist wohl der letzte Tipp: Den gesunden Menschenverstand zu benutzen und sich selbst bei jedem Kauf zu fragen, ob er wirklich notwendig ist, oder aus einer reinen Laune heraus entsteht. Aus diesem Grund ist eine Gegenbewegung entstanden. Am 27. November dieses Jahr ist der sogenannte „Buy Nothing Day“, zu deutsch „Kauf-Nix Tag“, welcher 1992 von Künstler Ted Dave erstmals eingeführt wurde.

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Bildquelle: Ashkan Forouzani (links) und Simon Reza (rechts) auf Unsplash; CC0-Lizenz